denen lediglich Oberflächenfunde bekannt sind, werden nur dann als Siedlung eingeschätzt, wenn sie außer mindestens einer Anzahl Keramikresten 11 noch mindestens zwei weitere Hinweise auf eine Siedlungstätigkeit erbracht haben, z. B. Hüttenlehm, Holzkohle, Mahlsteinbruchstücke, Webstuhlgewichte oder — besonders für neolithische Siedlungen — auch Silexartefakte und Steingeräte bzw. -bruchstücke. Ist außer Keramik nur ein weiterer Hinweis bekannt, wird der Fundplatz als „wohl Siedlung“ bestimmt. 12 Lediglich durch Keramik gekennzeichnete Fundplätze werden auch bei einer sehr großen Anzahl Scherben nicht als Siedlungen angesprochen, da es sich ebenfalls um ein nicht erkanntes Flachgräberfeld handeln kann. Eindeutige Grabfunde sind durch dazugehörige Leichenbrandreste gekennzeichnet. 13 Ebenso sind ganze Gefäße im Boden, typische Beigabenkombinationen und Erdhügel mit Steinkranz als Grabfunde anzusprechen, wobei die Vollständigkeit und Sicherheit der Befunde über eine Zuordnung zu „Grabfund“ oder „wohl Grabfund“ entscheidet. Depotfunde müßten sich zu erkennen geben durch eindeutigen Zusammenfund von Waffen, Werkzeugen, Schmuckstücken oder auch Gefäßen, die nicht in Siedlungs- oder Grabzusammenhang stehen. Als Einzelfunde werden alle einzeln gefundenen Gegenstände bezeichnet. 14 Aus den 116 aufgenommenen Gemarkungen wurden 386 lokalisierbare Fund stellen erfaßt und im Katalog mit fortlaufenden Fundstellen-Nummern (= F-Nummern) gekennzeichnet. Viele davon erbrachten Fundgut mehrerer archäologischer Perioden. 15 Alle Fundkomplexe (d. h. auch nicht exakt lokalisierbare Funde sowie bei mehrperiodigen Fundstellen mehrere Fundkomplexe) wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Für die Publikation mußte der Katalog stark gekürzt werden. Aufgeführt sind hier alle sicher lokalisier- und datierbaren Siedlungs- und Grabfunde. Deren F-Nummern entsprechen denen im Gesamtkatalog der unge druckten Diplomarbeit. 81,4% der Funde stammen aus Oberflächenaufsammlungen oder werden als Altfunde geführt, deren Fundumstände meist unbekannt oder unsicher sind. 16,1% des aufgenommenen Materials ist bei Notbergungen mehr oder weniger fachkundig und unter Zeitdruck geborgen worden. Nur 2,5% der Fundkomplexe sind durch Ausgrabungen mit entsprechend sorgfältiger Dokumenta tion der Befunde bekannt geworden. Fundzahl als Siedlungsplatz anspricht. D. W. Müller (1980, S. 43) schlägt zur Ansprache einer schnurkeramischen Siedlung Kriterien vor, die das Auftreten von typischer Keramik, Fels- und Flintgeräten bzw. -bruchstücken sowie die geographische Lage des Fundplatzes berücksichtigen. 11 Erläuterungen der halbquantitativen Fundangaben am Schluß des Abkürzungsverzeichnis ses zum Katalog. 12 Fundstellen mit der Wahrscheinlichkeitskategorie „wohl“ werden bei bestimmten Frage stellungen mit in die Auswertung einbezogen. 13 Skelettmaterial hat im kalkfreien Boden des Arbeitsgebietes kaum eine Erhaltungschance. 14 Es handelt sich um sogenannte „bodendenkmalpflegerische“ Einzelfunde, die sowohl „echte“ Einzelfunde als auch Teil von nicht erkannten Grab-, Depot- oder Siedlungsfunden sein können. 15 Hinzu kommen zahlreiche Fundkomplexe, von denen der Fundort, nicht aber die genaue Fundstelle bekannt ist.