DIE ZOOLOGISCHEN FUNDE AUS DER GERMANISCHEN SIEDLUNG DER RÖMISCHEN KAISERZEIT VON DEWITZ, ORTSTEIL VON TAUCHA, LKR. LEIPZIG* Von Dana Jannasch Einleitung Der verdienstvolle Kreisbodendenkmalpfleger, Herr Rolf Dunkel aus dem Stadt museum Taucha, deckte nach einer Voruntersuchung für den Bau einer Wasserleitung im Südostteil der Feldgemarkung von Dewitz (Mbl. Brandis 12/4641 N 7,8; W 8,7) am Ostufer der alten Parthe (ca. 25 m östlich ihres heutigen Laufes gelegen) Spuren einer germanischen Dorfsiedlung auf. Sie ließ seiner Ansicht nach Siedlungsphasen der Spätlatenezeit sowie der frühen bis späten Kaiserzeit erkennen. In Absprache mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden führte das Museum Taucha gemeinsam mit Kreispflegern zwischen dem 15. 10. 1988 und 26. 7. 1989 eine Ausgrabung durch.' Dabei kamen im Sumpfgebiet der Parthe Reste von Pfosten setzungen einer Holzanlage zum Vorschein, die sich in westlicher Richtung an die Dorfsiedlung anschloß. Aus ihr wurden archäologische und zoologische Reste, die eine Datierung vom 1. bis 4. Jh. n. Chr. erlaubten, sowie unerhebliche Funde anderer Zeitperioden geborgen. Die Funde stammen sicher aus der nebenliegenden germani schen Siedlung, die sich durch Hausbefunde, u. a. ein Grubenbaus mit einzelnen kaiserzeitlichen Resten, hervorhob. Überraschende Ergebnisse erbrachten inzwischen erfolgte 14 C-Bestimmungen der Holzanlage durch Herrn Dr. J. Görsdorf vom damaligen Zentralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie Berlin (heute Deutsches Archäologisches Institut). Drei Holzproben standen zur Verfügung, die ein spätbronzezeitliches Datum sowie zwei frühslawische Bestimmungen ergaben. Somit scheint festzustehen, daß die Anlage nicht aus der römischen Kaiserzeit stammt und damit nicht zu der sich anschließenden germanischen Siedlung gehört, wie ursprünglich angenommen wurde. Es muß jedoch angemerkt werden, daß der Ausgräber Holzproben zur Bestimmung lieferte, die ausschließlich von Pfosten der Nordseite stammten. Außerdem waren zwei Proben nicht mehr genau zu lokalisieren. Aus diesem Grund muß m. E. an den * Herrn Dr. Hanns-Hermann Müller anläßlich seines sechzigsten Geburtstages am 17. 9. 1991 gewidmet. 1 Herrn Dunkel danke ich für die Bereitstellung des Fundgutes und die Möglichkeit der Einsichtnahme in Ausgrabungspläne, ebenso für die Bereitwilligkeit zur Diskussion fachlicher Probleme.