Abb. 31. Bautzen, Grab 6/85. Lokalisierte Knochenpartien aus dem Leichenbrand. rechten Beckenschaufel erhielten sich unter der Körpermasse höhere organische Anteile (Dunkelfärbung). Die Leiche muß demnach nicht auf einem hohen luftigen Holzstoß gelegen haben, wie er uns angesichts der bekannten Schilderung bei Homer (Ilias, 23. Gesang) und unter dem Eindruck des Brandritus im heutigen Indien gewöhnlich vor Augen steht (Schlenther 1960, S. 19 ff.). 70 Sie dürfte vielmehr nahe dem Boden, vielleicht über einer flachen Grube, aufgebahrt, das Holz also auch um sie herum und ggf. über ihr aufgehäuft gewesen sein. Ähnliche Effekte bieten 70 Für die Billendorfer Kultur vgl. etwa D.-W. Buck (1979, S. 98): „Man legte den Verstorbenen ... zur Einäscherung auf den Scheiterhaufen.“ Danach kam es öfter zu einer „Durchmischung des Leichenbrandes beim Zusammenbrechen des Scheiterhaufens“. 10* 147