Abb. 1. Geographische Lage des Arbeitsgebietes Für Aussagen zum Verhältnis des prähistorischen Menschen zu seiner natürlichen Umwelt ist eine verstärkte Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden in die archäologische Forschung nötig. Dabei können Schwierigkeiten bei der Vergleichbarkeit der Ergebnisse unterschiedlicher Diziplinen entstehen. Diese Arbeit versucht, einen Beitrag zur besseren Verknüpfung archäologischer und pollenanalytischer Befunde zu leisten. Besonderer Schwerpunkt ist eine geeignete Aufnahme der archäologischen Zeugnisse, die eine Vergleichbarkeit mit Pollendiagrammen ermöglicht. Als Arbeitsgebiet wurde die Umgebung des Göttwitzer Sees, Lkr. Grimma, gewählt (Abb. 1). Es gibt durch hohe Fundstellendichte einen repräsentativen Einblick in den Besiedlungsablauf im sächsischen Altsiedelland. Der vegetations geschichtliche Forschungsstand beruht auf bereits publizierten Pollendiagrammen von H. Jacob (1957; 1971) aus Ablagerungen des Göttwitzer Sees. Die Größe des Arbeitsgebietes wurde auf eine mehr oder weniger kreisförmige Fläche von 10 km Radius um den Göttwitzer See festgelegt, da sich eine Siedlungstätigkeit nur im Umkreis weniger Kilometer vom Bohrpunkt im Pollendiagramm niederschlagen könnte. Das Gebiet beruht deshalb weder auf natürlichen noch auf administrativen Grenzen. Um teilweise auf natürliche Grenzen Bezug nehmen zu können, wurde die