Abb. 18. Bautzen, Grab 6/85. Verschmolzenes Unterende einer bronzenen Seitenstange vom Pferdegeschirr. Etwa 1:1. Grabbeigabe, „ist damit ihr Kampfcharakter nicht zweifelsfrei geklärt“ (Wesse 1990, S. 94ff., 181). Die Fundvergesellschaftungen von Griechenland bis Polen, in denen das Ärmchenbeil vorwiegend als Beigabe reicher ausgestatteter Männergräber auftritt, bestätigen indessen weithin die Lehrmeinung. Die Beilgräber nehmen sogar oft eine herausragende Stellung innerhalb der jeweiligen Nekropole ein. Freilich ist „in keinem Falle ... eine absolute Fremdartigkeit erkennbar, immer findet sich eine Eingliederung in die lokalen Gebräuche“ (ebenda, S. 120ff., 129). Wo die Ärmchen beile, wie in Bautzen und überhaupt im Norden, in solchen Bestattungen allein erscheinen, „ist von ihrer vornehmlichen Verwendung als Waffe auszugehen“ (ebenda, S. 135 f.). Eine Bemerkung noch zu dem Wetzstein (Abb. 13,8). Mit seiner Arbeitsfläche nach unten weisend und als Unterlage desjenigen Gefäßes dienend, auf dem das Ärmchen beil niedergelegt war (Abb. 2 — 3), wird schon aus dem Grabungsbefund der funktio nelle Zusammenhang deutlich. Im Hallstattbereich sind regelmäßig zugerichtete längliche Wetzsteine, oft mit gelochtem Ende, üblich gewesen, aber auch .formlose* Gerolle mit Schleifspuren fehlen nicht. Dortige Zusammenfunde mit Eisenwaffen legen ihren praktischen Gebrauch nahe. „Dazu werden sie freilich durch ihren Stoffwert und die Eigenschaft, Dinge durch Schärfen verändern zu können, in einen magischen Rang neben die therapeutischen Steinamulette erhoben, den sie bis in die Neuzeit gehalten haben“ (Torbrügge 1979, S. 121). Einen bedeutsamen Typ vertritt schließlich der unscheinbare Rest einer bronzenen Gebißstange (Abb. 4,7, 13,9, 18). Auf dem Scheiterhaufen stark deformiert und in