Abb. 12. Bautzen, Grab 6/85. Sekundärbrand der Keramik. Brandspuren stark (kreuzschraf fiert), schwach (schraffiert) oder fehlend (nicht schraffiert). Punkte symbolisieren Brandspuren am Boden, Halbkreise einseitige Brandspuren, Pfeile lokalisieren ihren Sitz. aufgestellt war. Entsprechende „Scheiterhaufengefäße“ sind aus hallstättischen Gräbern bezeugt (Torbrügge 1979, S. 46; Hoppe 1986, S. 24). Hätten die Gefäße auf einem höheren Holzstoß gestanden, wären sie kräftiger und gleichmäßiger durch gebrannt, wohl auch öfter heruntergerutscht und zerscherbt (vgl. allein die Schalen Nr. 9 und 33). Hinsichtlich des Scheiterhaufens gelangt man übrigens bei Aus wertung des Verbrennungsgrades am Leichenbrand zu ähnlichen Ergebnissen (s. S. 146 ff). Den Brandspuren nach waren der Hitze durchgängig die Henkelseiten sowie die rechts anschließenden Bereiche der Tassen zugewandt (Nr. 22, 26, 28, 32, 33, 36, 40, 42, 44, 52, 53). 19 Die Gefäße scheinen also von Rechtshändern am Feuer aufgereiht worden zu sein. Dort standen übrigens auch die Urne (Nr. 1) sowie — und zwar aufrecht — die vermutliche(n) Deckschale(n) (Nr. 60 — 61). Der Topf zur Aufbewahrung der Scheiterhaufenreste (Nr. 11) läßt hingegen als einziger im Grabraum eindeutige Veränderungen dieser Art vermissen, mag also tatsächlich erst nachträglich zum Einsatz gelangt sein. Anderenorts sind diese Relikte in separaten 19 Zugleich stützt die unterschiedliche Orientierung der ,Brandseiten 1 im Grabraum (Abb. 12) die Auffassung, daß die Gefäße nicht an Ort und Stelle einem Sekundärbrand unterlegen haben.