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kleinräumigen Lagebeziehungen von Fundstellen und Erzvorkommen bildet hingegen noch ein Desiderat der Forschung. Die folgenden Beobachtungen, ver bunden mit einer großmaßstäbigen Kartierung (vgl. Fröhlich 1983, S. 76), mögen als ein erster Versuch zu dessen Beseitigung verstanden werden. 58 Die bei weitem umfangreichste Quellengruppe stellen im waldreichen Vogtland die Grabhügel, deren Belegung von der ausgehenden Mittelbronze- bis zur frühen Latenezeit reicht, in den meisten Fällen freilich nicht bekannt ist. An schließen lassen sich wenige Bestattungen ohne (erhaltene) Hügel aus Feld- und Gartenfluren. Allein die Gräber erlauben statistisch begründete Verallgemeine rungen, weshalb sie zunächst in den Vordergrund der Betrachtung gestellt seien. Siedlungs- und Werkplätze sowie Einzelfunde treten demgegenüber derart zurück, daß ihre topographische Aussage erst im Anschluß geprüft werden soll. Gegen alle Erwartung scheinen nun die meisten Gräber in einem engen räum lichen Bezug zu den Erzausstrichen zu liegen. Ausnahmen beruhen vielleicht allein darauf, daß ,zugehörige 1 Erzvorkommen noch nicht erkannt sind, 59 wie natürlich auch viele Erzgänge bisher ohne Funde in der Nachbarschaft geblieben sind. Scheidet man die fragwürdigen, inzwischen verworfenen Hügel- und angeb lichen Flachgräberplätze (I, S. 172f.) aus, ergibt sich folgende Zusammen stellung 60 : 58 Im Rahmen dieser Arbeit war es in vielen Fällen nur möglich, die jeweils jüngsten zu gänglichen Blätter der „Geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen“ 1:25000 (abgekürzt „Geologische Spezialkarte ...“) auszuwerten, auf denen die zutage tretenden oder oberflächennahen, stärker vererzten (in neuerer Zeit bauwürdigen) Abschnitte der Verwerfungen, jedoch ohne nähere Einzelheiten, kartiert sind (vgl. Puffe 1938, S. 414). Hinsichtlich der wechselnden Erzführung und über den historischen Bergbau fanden sich in den zugehörigen Erläuterungen sowie in der bergbau- und heimatkundlichen Literatur oft nur allgemein gehaltene Angaben. Eine in den Details widerspruchsfreie Deckung mit den topographischen Meßtischblättern ist manchmal nicht gegeben, woraus gewisse Unschärfen resultieren. Die bisher nur in beschränktem Umfang möglichen Über prüfungen im Gelände führten indessen zu Präzisierungen und Korrekturen. Die Aus wertung etlicher archivalischer Quellen in den Bergbauarchiven verdanke ich wiederum Herrn R. Ott, Plauen. 59 Drochhaus: historischer Bergbau und Erzvorkommen unbekannt; Heimsgrün: nächste Erzgänge (Kupfer, Eisen) ca. 1 —1,5 km s. auf Gansgrüner Flur („Lauras Glück“); Plauen- Reinsdorf: historischer Bergbau unbekannt, neuerdings angeblich Eisenerzfunde (SDAG Wismut); Taltitz — „Hutholz“: historischer Bergbau und Erzvorkommen unbekannt; Zwoschwitz: nächster Erzgang (Kupfer, Eisen) ca. 1 km sö. des Ortes auf Plauener Flur („Neuer Segen Gottes“) (Brief von R. Ott v. 16. 11. 1987; Ott 1988, S. 50). 60 Grabhügel-Nr. nach der durchlaufenden Zählung A. Haases (1938); Höhen- und Ent fernungsangaben gerundet nach den topographischen Meßtischblättern (Mbl.), letztere als Minimaldistanzen zu den nächstgelegenen Erzvorkommen (Luftlinie); Kürzel zum Anstehenden gemäß „Geologischer Spezialkarte ...“ (s. Anm. 58): cl Tonschiefer des Kulms, D körniger Diabas, Du dichter Diabas (meist Diabasmandelstein), Db2 Diabas breccie des Mitteldevons, Db3 Diabasbreccie des Oberdevons, Dt2 Tonschiefer, Tuff wacken und Diabastuffe des Mitteldevons, Dt3 Diabastuff des Oberdevons, Dts körnig schiefriger Diabastuff des Oberdevons, sl Tonschiefer des Obersilurs, tl Tonschiefer des Unterdevons, t2 Tuff- und Tonschiefer des Mitteldevons, t3 Ton- und Tuffschiefer des Oberdevons; Angaben zur Hangneigung im Bereich der Erzgänge für den steil- hängigsten Abschnitt gemittelt; Angaben über Zechen, die auf den jeweiligen Erzgängen bauten.