ausgedehnte Spaltensysteme gebunden, die meist flach- bis steilhercyn (130—170°) streichen (Puffe 1938, Abb. 5—6). Es handelt sich um Querverwerfungen in der Vogtländischen Hauptmulde. Ihre Vererzung fällt wahrscheinlich in das untere Oberkarbon, war jedenfalls im Rotliegenden abgeschlossen. Ein sekundärer Mineralisationszyklus folgte in der Kreide und im Tertiär. 9 “ Die Gänge lassen sich über Tage kilometerweit verfolgen; die Erze müssen demnach, oberflächen nah umgewandelt und angereichert („Eiserner Hut“ der Oxidationszone), streckenweise unmittelbar zugänglich gewesen sein. Die Erzführung der Gänge wechselt räumlich in charakteristischer Weise, obgleich allenthalben fließende Übergänge und nachträgliche Umlagerungen (vertikale Abfolge) zu beobachten sind (Jaeger 1924, S. 22ff.; Witter 1938, S. 102; Quellmalz 1959, S. 21 ff.). Erzbringer war eine der Eibenstocker Intrusion sehr ähnliche Granitkuppe in der Tiefe, die im Kontakthof bei Eichigt durch Bohrungen 480—580 m tief gesichert worden ist. Grob vereinfacht folgen tauben Quarzgängen zur Peripherie hin entsprechend der zeitlich gestaffelten Abschei dung (mit abnehmender Temperatur zunächst pneumatolytisch, später hydro thermal) an interessierenden Mineralen Quarz mit Kassiterit, danach Fluorit mit den sulfidischen Erzen (neben Kupferkies als Haupterz Pyrit, Zinkblende, Blei glanz), schließlich in weiter Erstreckung reichlich Siderit. Diesen Quarz-Eisen spat-Gängen sind in wechselndem Maße Kupfererze eingesprengt. Wismut-, Kobalt- und Nickelerze sind bei tektonischen Bewegungen nachträglich einge wandert. Das ausgedehnte „zoning“ von Südost nach Nordwest bringt es mit sich, daß die Zinnerze auf einen kurzen Abschnitt zweier Gangzüge in der Nach barschaft des Kontakthofes im sog. „Vorderen Gebirge“ (südwestlich von Oels- nitz) beschränkt, die Kupfererze hingegen erheblich weiter randlich (bis nördlich von Plauen) verbreitet sind, beiderlei Erze sich also — abgesehen von Aus nahmen — gegenseitig weithin ausschließen. Wie der Zinnstein konnte in alter Zeit auch das Gold nicht an primärer Lager stätte gewonnen, sondern mußte, sekundär angereichert, aus Bach- und Fluß sedimenten gewaschen werden. Die historischen Goldseifen im Vogtland sind bisher nur im Überblick zusammengestellt (v. Wichdorff 1914) und vor allem im heimatkundlichen Schrifttum beschrieben worden. Die Möglichkeiten einer weit früheren Nutzung sollen, wie auch die der Salzquellen von Altensalz, wenigstens diskutiert werden. Besiedlung und „Begehung Nach herrschender Ansicht war das Vogtland vor dem hohen Mittelalter lediglich in der jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit besiedelt. Aus dieser Zeitspanne sind so zahlreiche und vielfältige Zeugnisse ans Tageslicht gekommen, daß 9 a Herrn Dr. W. Quellmalz, Staatliches Museum für Mineralogie und Geologie Dresden, der sich freundlicherweise einer Durchsicht des Manuskripts unterzog, verdanke ich auch diesen Hinweis. 69