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spitze (Abb. 10,10) auf, wobei die Tülle nicht nur zerklopft wurde, sondern bis zur Bruchstelle auch noch klare Schlagspuren in einer Reihe aufzeigt. Bei den Schwertresten fällt die relative Häufigkeit von Stücken aus dem Griff bereich deutlich auf (Abb. 3,1, 4,2, 10,3). In keinem Falle sind Hinweise für Voll griffschwerter gegeben. Zu den drei genannten Griffresten kommen noch zwei kurze Klingenteile, die u. U. auf Grund des gleichen Profiles zum gleichen Stück gehört haben könnten, wenngleich kein direkter Anschluß vorhanden ist (Abb. 10, 5 und 7). Ein weiteres klingenähnliches Stück (Abb. 10,4) könnte der Teil eines Schwertfehlgusses sein. Zu den Waffen und Geräten gehört auch ein an der Schneide und am. Griff nicht überarbeitetes Griffzungenmesser mit gerader Schneide (Abb. 10,2). Be schädigungen sind nicht erkennbar, Gebrauchsspuren ohnehin nicht, da die Zu richtung noch nicht erfolgt oder gar beendet war. Hinweise auf einen organischen oder anorganischen Griff (Abdrücke, Faserungen ...) fehlen völlig. Der kleine Dolch mit langer Griffzunge (Stilett) scheint ebenfalls weder end gültig überarbeitet oder gar benutzt worden zu sein (Abb. 10,6). Beschädigungen aus alter Zeit ließen sich nicht erkennen. Wie in vielen gleichzeitigen Hortfunden unseres Raumes war auch der Bronze meißel mit zugespitzter und gehärteter Schneide unbeschädigt in den Fund komplex gekommen. Es handelt sich um ein Exemplar, das aus einem Armreif teil durch Streckung, Schneidenherrichtung und Verbreiterung des Aufschlages umfunktioniert worden ist (Abb. 10,77). Ob die zwei vierkantigen Bronzestäbe (Abb. 10,8 und 9) Teile von Meißeln darstellten, ist mit Sicherheit noch nicht zu sagen. Damit sind die Waffen und Werkzeuge des Hortfundes 1 von Friedersdorf erschöpft, wenn man nicht als Hinweis auf handwerkliche Tätigkeit noch den Gußzapfen (Abb. 10,7) hinzufügen will. Unter Kleidungszubehör und Schmuck fallen zunächst die drei Bronzenadeln auf, bei denen lediglich die Mittelteile und die Spitzen fehlen (Abb. 13,7 und 2, 15,7), während die kräftig profilierten Oberteile ohne jegliche Beschädigung blieben. Auch der relativ große Ösenknopf mit Mittelbuckel (Abb. 13,3) zeigt nur in den äußerst dünnen Randbereichen „Beschädigungen“, die durch Lagerung im Boden und die damit zusammenhängenden Oxydierungsauswirkungen ent standen sein dürften. Beim Ringschmuck bemerken wir zunächst klare Unterschiede. Alle gedrehten und aus Bronzestäben hergestellten Stücke sind vollständig (Abb. 11) bzw. waren es bis zum Bruch durch die Forstraupe. So gehören die beiden Hälften des großen gedrehten Halsreifes (Abb. 11,4 und 14,3) unzweifelhaft zusammen und zeigen beide Teile Spuren des neuen Bruches. Der Eingriff der Raupe hatte die beiden Hälften gegeneinander gedreht und dadurch getrennt. Die Verbiegung eines Exemplares mittlerer Größe (Abb. 11,3) ist ebenfalls modern. Die anderen Stücke sind ohnehin im Originalzustand verblieben (Abb. 11,7 und 5). Im Gegensatz zu den eben genannten Hals- und Armringen (Beinringe?: Abb. 11,7) 4 Sachs. Bodendenkmalpflege 34 49