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bzw. Schärfung der Schneide nicht erkannt werden kann. Übrigens waren auch die vollständigen Knopfsicheln zum größten Teil nicht überarbeitet, besonders am spitzen Ende des Rückens (z. B. Abb. 1,2, 8,1 und 2}. Auch unter den Bronzebeilen gibt es lediglich ein vollständiges Exemplar. Dabei handelt es sich um das typologisch älteste Stück, nämlich ein norddeutsches Absatzbeil (Abb. 3,3), das auch sonst in den gleichzeitigen Depotfunden (etwa Rackel 9 , Lkr. Bautzen) jeweils als „Altstück“ und unbeschädigt auftritt. Be zeichnend für unser Beil ist die nur oberflächliche Beseitigung der Gußnähte, die noch deutlich sichtbar geblieben sind. Die übrigen Reste von Bronzebeilen — ins gesamt 19 Stücke — betreffen zum größten Teil das Bahnende — 8 Stücke — wobei lediglich zweimal dieses Ende (Abb. 5,7 und 2) ohne den Bereich der Lappen vorliegt, während sechsmal Beilstücke auftreten, die vom Lappenbereich bis zum Bahnende erhalten sind (Abb. 5 3—7, 4,7). Lediglich einmal ist das Mittelstück mit den Lappen vorhanden (Abb. 6,5). Dazu kommt noch ein völlig verdorbenes Mittelstück mit Lappung (Abb. 6,7), das offensichtlich einen Fehl guß darstellt. Ein weiteres kleines Teilstück (Abb. 6,2) stammt vom Bereich ober- oder unterhalb der Lappen. Von einer böhmischen Absatzaxt mit kräftig geschwungenem und verbreitertem Schneidenteil (Abb. 3,2) fehlt das gesamte Bahnende oberhalb des Lappenansatzes, von einem annähernd gleichen Stück (Abb. 6,8) ist lediglich das Schneidenteil bis zum unteren Ansatz der Lappen erhalten. Gesonderte Beilschneiden, die noch dazu im Schneidenbereich stark beschädigt sind, liegen zweimal vor (Abb. 6,7 und 6), zwei offenbare Fehlgüsse (Abb. 6,5 und 4) ergänzen das Bild. Gerade bei den Beilresten sind absichtliche Zerstörungen unverkennbar. Am deutlichsten wird das bei dem Lappenbeilmittelstück (Abb. 6,5), das die gröbsten Schlagspuren aufweist, so daß im Lappenbereich nicht nur kräftige Verbiegungen, sondern auch ebensolche Beschädigungen der Randpartien nicht zu übersehen sind. Kräftige Klopf- und Schlagspuren weisen die Endstücke (Abb. 5,7 und 2) auf, wobei letzteres eine völlig glatte Bruchstelle aufweist. Alte Oberflächen veränderungen zeigt auch ein Exemplar mit Gußfehler unter den Lappen (Abb. 5, 6), wo der Bruch im Bereich einer Blasenbildung, also eines nicht mit Metall gefüllten Hohlraumes, erfolgte. Die neueren Beschädigungen — Riß- und Schnittspuren — durch die Berührung mit der Forstraupe waren wegen nicht vorhandener Patina leicht auszuscheiden. Dazu kommt, daß viele vor oder bei der Deponierung absichtlich beschädigte Beilteile auf allen Seiten Schlagspuren aufweisen, die z. T. auch mit einem Instrument mit einer größeren Schlagfläche durchgeführt wurden (z. B. Abb. 5,7). Intentionell ist auch das Zusammen schlagen der Lappen und am italischen Ausschnitt am Bahnende eines weiteren Torsos (Abb. 5,5) erfolgt. Absichtliche und grobe Beschädigungen weist auch der Rest einer Lanzen- 9 Hier muß man auf einen Ganzstückhort schließen, wenn auch von einem Armreif nur noch eine Hälfte ins Museum kam (Grünberg 1941).