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(Taf. 5) kam. Die Streuung der durch die Raupe aus dem Verband gerissenen oberen Teile der Bronzeniederlegung war außerordentlich gering, da die primäre Fundstelle ganz nahe der Wendestelle der Forstraupe lag, die Raupe die oberste Erdschicht auf eine flache „Halde“ geschoben hatte, dabei dort die überwiegende Mehrzahl der Bronzen mit „niederlegte“, so daß nur die Stücke ihren „sekun dären“ Lageplatz dort nicht mit fanden, die entweder vorher durch die eng stehenden Raupenzinken gerutscht waren oder die auch nach der Wendestelle noch an diesen Zinken hängengeblieben waren. Beide Fälle müßten aber als aus gesprochene Ausnahmen bezeichnet werden. Wie schon betont, enthielt der größere Friedersdorfer Fund im wesentlichen Brucherz und nur verhältnismäßig wenig vollständige Stücke. Dabei verdient die Auswahl dieser Exemplare Beachtung. Es kann nämlich nicht übersehen werden, daß z. B. unter den Sicheln die Geräte mit Knopf bis auf Abb. 8,5 sämtlich vollständig (insgesamt 9 Stücke: Abb. 7 und 8,14,2) beigegeben worden sind, während sechs kleine Teile von Zungensicheln weder eine Ergänzung fanden, sich also nicht zu vollständigen Sicheln zusammensetzen ließen, noch eine besondere Auswahl erkennen lassen. Bei den sechs Resten von Zungen sicheln (Abb. 9) befindet sich auch ein Stück von der Mitte bis zur Spitze er haltener Fehlguß mit völlig verdorbener Schneide und verbogenen Ausläufern oberhalb der Rückenrippe (Abb. 9,5). Allerdings sind auch die Knopfsicheln keine erstklassigen Exemplare. So ist einmal der Knopf umgebogen und zusätzlich ein grober Gußfehler in der Mitte der Rücken- und Innenrippe, die beide nicht durchlaufen (Abb. 8,4), zu sehen. Ein anderes Stück (Abb. 8,3) zeigt die abge brochene Gußnase, bei einem dritten Exemplar ist der Rücken nicht verputzt und sind breite Bronzeausflüsse besonders an der Spitze zu verzeichnen (Abb. 8,2). Einen unebenen Rücken weist die Sichel Abb. 8,7, auf. Gußauflagen, d. h. grö ßere Unebenheiten in der Mitte des Blattes, besitzen die Exemplare Abb. 8.2 und 8.3. Dazu ist bei ersterer der Rücken im Bereich der Sichelspitze nicht verputzt. Die genannten Unregelmäßigkeiten stellen lediglich einen kleinen Ausschnitt der Qualitätsminderungen dar, zu denen besonders auffällig noch im Griffbereich eine Anzahl von Gußfehlern bei Abb. 7.3 vermerkt werden soll. Am auffälligsten sind die Gußfehler bei einem Exemplar (Abb. 9.5), von dem nicht mehr ge nau festgestellt werden kann, ob dieser Rest ehedem zu einer Knopf- oder Zungensichel gehört hatte. Übrigens handelt es sich bei diesem verdorbenen Stück um den einzigen Sichelrest, der in den Spitzenbereich übergreift, während die Sichelteile vom Griffende überwiegen (Abb. 9,2—4). In allen Fällen handelt es sich dabei um Zungensicheln, wie wahrscheinlich auch bei den Mittelstücken (Abb. 9,1 und 6). Ein Stück mit zungenförmigem Griffende weist wiederum Kennzeichen auf, die eine Nutzung wohl ausschließen. Besonders die Schneide ist nach der Sichelmitte viel zu schmal. Dazu kommt noch ein stehengebliebener Gußzapfen am Übergang vom Griff zum Blatt (Abb. 9.2). Für die Nutzung nicht geeignet dürfte auch das Griffstück (Abb. 9,4) gewesen sein, da weder der Rücken noch der Griff oder die Schneide verputzt waren und eine Zuarbeitung 47