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fällt auf alle Fälle aus, da dann zumindest dessen Boden hätte erhalten sein müssen oder — falls ein Gefäß über den Fund gestülpt worden wäre — Teile des Gefäß randes. Bei den Bronzen handelte es sich im einzelnen um einen Teil eines großen schweren Gußkuchens von über 20 cm Durchmesser, ein Schwertbruchstück vom Griffansatz mit Nietlöchern, ein weiteres Schwertfragment vom Griff ansatz mit Nietlöchern bis zum verjüngten Unterteile und dreifach profiliertet Mittelrippe (noch 25 cm lang), den Rest eines mittelständigen Lappenbeiles mit abgeschlagenem Schneidenteil und ein vollständiges norddeutsches Absatzbeil (Abb. 3-4). Bei der gleichen Nachuntersuchung des Fundgebietes des ersten Friedersdorfer Hortfundes am 22. Oktober 1978 konnte ein zweiter kleiner Sammelfund ge borgen werden. Er befand sich ca. 0,15 m unter der abgeschobenen Oberfläche und damit wohl 0,25—0,30 m unter der alten Oberfläche vor dem Eingriff mit der Raupe vom September 1978. Die Lage wurde ebenso fixiert wie für den Hort fund 1 und ist durch folgende Koordinaten gegeben: 46 m östlich der südöstlichen Ecke des ersten Hochspannungsmastes östlich vom alten Steinbruch (Richtung wiederum fixiert an der Linie von der Südostecke des genannten Mastes zur Südkante des nächsten hangwärtigen Mastes, also östlich) sowie 2,50 m nördlich. Obenauf steckte die Knopfsichel mit der Schneide nach unten, daneben lag der unbeschädigte geometrisch verzierte Armreif von flach C-förmigem Querschnitt und eine Bronzenadel mit kräftig profiliertem Kopf und mit Halsknotung. Die Nadelspitze fehlte bei diesem Bronzegegenstand allerdings, was auch darauf zurückzuführen sein könnte, daß sie mit abgebrochen und verschleppt worden ist, zumal die Nadel mit dem Kopf nach unten aufgefunden wurde. Im Unter schied zum ersten Bronzefund von Friedersdorf, der zum größten Teil aus Bruch material bestand, handelte es sich bei diesem kleinen Hort (Abb. 16) um voll ständige Stücke, zumal man auch die Nadeldeponierung als unbeschädigtes Exemplar annehmen muß, wie die relativ frische Bruchstelle vermuten läßt. Beide Hortfunde entsprechen sich nicht nur in der Typenauswahl, sondern auch in bezug auf die zeitliche Einheitlichkeit. Man darf daher wohl annehmen, daß beide Deponierungen von den gleichen Gemeinschaften aus, vielleicht sogar in der gleichen Generation erfolgten. Im folgenden sollen die einzelnen Bronzereste ebenso wie die wenigen zeit bestimmenden Scherben kurz einzeln vorgeführt werden: Funde vom 24. September 1978, die im Zusammenhang mit der Entdeckung durch den Schüler Bühn aufgesammelt und abgegeben wurden (Abb. 5—13, Taf. 6-12). Fundnachlese vom 28. September 1978 (Abb. 14, Taf. 7 links, 2. von unten, 9 oben rechts, 12 2. Reihe Mitte). Ergebnis der Absuche des Geländes durch M. Wilhelm am 7. Oktober 1978 (Abb. 15, Taf. 9, zweite Reihe von unten, 2. von rechts, 10 oben Mitte). Grundstock des Depotfundes aus primärer Lagerung als Ergebnis der Sondie rungen vom Sonntag, dem 22. Oktober 1978 (Abb. 3 und 4, Taf. 5).