Bewertung der alten Groschensorten zu 1/3 Schildgroschen 6 gebildet worden ist. Nach der vom Besitzer vorgenommenen Sortierung besaßen die 2955 alten Groschen in den Gefäßen 1 und 3 einen ungefähren Wert von 984 6/10 Schild groschen. Dazu kommen noch die 1859 Schild-, Helm- und Prager Groschen. Das ergibt insgesamt 2843 6/10 Groschen, die, zu je 1/20 Goldgulden gerechnet, einen Gesamtwert von rd. 142 rheinischen Goldgulden besaßen. 3. Der Fund von Goldbach Er umfaßt nur 226 Groschen, davon 13,7% nichtsächsische. Trotzdem kann er wie die beiden anderen Funde als Heimatfund bezeichnet werden. Datiert wird er durch die zwei Prager Groschen Kaiser Karls IV. und König Wladislaus’ II. Der Prager Groschen Karls IV. kann schon kurz nach dessen Regierungsantritt im Jahre 1346 geprägt worden sein, während der Prager Groschen von Wladis laus II. nach K. Castelin (1973, S. 51) zur älteren Gruppe der Groschen des 1471 zur Regierung gelangten Königs gehört. 7 Die den Hauptteil des Fundes bildenden sächsischen Groschensorten sind zwischen 1412 und 1469 geprägt. Unter ihnen sind die zwischen 1456/57 und 1464 geprägten Schwert- und Rautengroschen mit 60,62% am stärksten vertreten. Die Prägezeit der Schwert- und Rautengroschen dürfte auch mit dem Zeitraum der Bildung unseres Fundes identisch sein. Die hessischen kronichten und zweischildichten Groschen sowie die säch sischen Schild-, Schwert- und Rautengroschen des Goldbacher Fundes sind Bei- währgroschen. Die Schildgroschen hatten einen Wert von 1/26 rheinischen Gold gulden, während der Wert der anderen Sorten bis 1465 von 1/26 auf 1/42 rheinischen Goldgulden sank. Die Thüringer oder Helmgroschen und die seit 1465 geprägten Horngroschen wurden mit 1/20 rheinischen Goldgulden berechnet. Die Prager Groschen des Goldbacher Fundes stammen aus einem Zeitraum von über 100 Jahren, in dem sich ihr Wertverhältnis zum rheinischen Goldgulden mehr fach veränderte. 1475 wurde der rheinische Goldgulden im Deutschen Reich zu 21 Prager Groschen gehandelt. Mithin ergibt sich für den Goldbacher Fund ein ungefährer Gesamtwert von 73/4 rheinischen Goldgulden. 8 Fundstatistische Einordnung Die drei Groschenfunde nehmen fundstatistisch unter den Groschenfunden einen gewichtigen Platz ein. Der Fund Mutzschen rangiert, wie aus der folgenden 6 Cammermeister 1896, S. 26, Nr. 6. Die Einführung der Schildgroschen und die Neu bewertung der alten Groschen zu 1/Schildgroschen wird allerdings in das Jahr 1407 datiert. Vgl. auch CDSR (Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae) II, XIII UB Freiberg 2, S. 399, Nr. 46 Rechnung vom 27. IV. 1409 — 25. IV. 1411: 81/,ß antiquorum facientes in novis grossis 2ß 55gr.“ 7 K. Castelin unterscheidet nach stilistischen Merkmalen eine ältere, mittlere und jüngere Gruppe. 8 Die Bewertungen in rheinischen Goldgulden sind folgenden Publikationen entnommen: Heß 1972, S. 28 F; 1975, S. 172f.; Krug 1974, S. 86; Castelin 1973, S. 73.