Topf befand sich in einer Tiefe von 0,50 bis 0,80 m unterhalb einer Sandstein einfassung. Ponickau, vor 1424 Punicowe, Ponikowe, Ponkow und Panechow genannt, wird 1317 als Herrensitz und 1350 als Allodium erwähnt. Es gehörte 1406 zur Pflege Großenhain und lag nördlich des Streckenabschnittes Großenhain—Thien dorf—Königsbrück der Hohen Straße und östlich des Streckenabschnittes Ort rand—Linz—Thiendorf der Straße Dresden—Lübben—Berlin (vgl. Blaschke 1957, T. I, S. 55; Bruns/Weczerka 1967, S. 563). Ein Grund für die Verbergung des Fundes konnte nicht ermittelt werden. 2. Der Fund von Mutzschen Im Spätherbst des Jahres 1972 konnten bei Ausschachtungsarbeiten für einen Garagenbau am Marktplatz in Mutzschen (vgl. Baumann 1974) in ca. 21/2 m Tiefe ein aus 4814 Groschen 2 bestehender Schatzfund geborgen werden, der auf drei Gefäße verteilt war. Bei der Fundbearbeitung und Aufbewahrung im Dresdner Münzkabinett ist diese Aufteilung streng beibehalten worden. Willfried Baumann, der in seinem Vorbericht auf die Fundumstände und die Ursachen der Fundverbergung eingegangen ist, schreibt: „Die darauffolgende archäologische Untersuchung erbrachte den Nachweis, daß vor rund 550 Jahren an dieser Stelle einmal ein Fachwerkgebäude mit Bruchsteinfundament gestanden hat. In der hinteren Ecke des Hauses, im Wirtschaftsteil, waren die Gefäße im an stehenden Lößlehmboden vergraben worden. Der Fußboden besaß keine Dielung oder Pflasterung, sondern nur eine festgetretene Lehmtenne. Kurze Zeit später vernichtete eine Brandkatastrophe das bäuerliche Anwesen. Es brannte bis auf die Grundmauern ab und eine dicke Brandschicht bildete sich über den Münz gefäßen. Vermutlich ließ ein plötzlicher Tod des letzten Besitzers das Münz versteck in Vergessenheit geraten. Das Gebäude ist nach dem Brand nicht wieder aufgebaut worden. Bis zur Errichtung der Garage befand sich hier ein Garten.“ Da die jüngsten Münzen von Kurfürst Friedrich I. bis 1428 entstanden sein können, sah Baumann die Ursache für die Fundverbergung zu Recht in den kriegerischen Ereignissen der Hussitenkriege und brachte sie unmittelbar mit der Zerstörung von Oschatz am 29. Dezember 1429 und dem Übergang des hussitischen Heeres über die Mulde bei Nerchau am 6. Januar 1430 in Ver bindung (vgl. Baumann 1974). In einem der drei Gefäße befanden sich aus schließlich die gleichmäßig ausgebrachten Thüringer oder Helmgroschen, 2 Die in den Fundvorberichten von P. Arnold (1972—75, S. 423 f.; 1977) angegebenen Stück zahlen sind zu korrigieren. Die Gesamtzahl erhöht sich auf 4814. Auch W. Baumann (1974) gibt nur 4805 Exemplare an. Diese Korrektur resultiert daraus, daß der Werkstattleiter des Münzkabinetts in einem größeren Zeitraum noch einen stark korrodierten, zusammen hängenden Klumpen auflösen konnte.