Abb. 3. Fränkische Bäuerin mit Festhaube (nach Retzlaff 1934). Zweifeln an Funktion und Zeitansatz (Kilian-Dirlmeier 1975, S. 93, 94, Taf. 32/33, 382, vgl. auch 1972, S. 27, Anm. 3) hat K. Simon das Stück als „Krone“ einge ordnet sowie mit Hilfe der Parallelen von Henfstädt und Erbshausen, Lkr. Karl stadt, nebst urnenfelderzeitlichen Vorläufern aus Mainfranken entsprechende Rekonstruktionen veranlaßt (vgl. Abb. 2). Zugleich gelang ihm die genaue Lokalisation der Fundstelle mit einem Grabhügel im südwestlichen Randgebiet des Roten Berges bei Fischersdorf, Lkr. Saalfeld (vgl. Kaufmann/Waniczek/ Werner 1990). Außer auf den einstigen kultischen Gebrauch (Simon 1987, bes. S. 159—171) wurde bei interdisziplinärer Zusammenarbeit von volkskundlicher Seite die Aufmerksamkeit auf neuzeitliche Vergleichsstücke in Franken gelenkt (Abb. 3). 2 Solche textilen Kopfaufsätze als Bestandteile der bäuerlichen Tracht könnten füglich als Abkömmlinge der hallstattzeitlichen Tiara angesehen werden, zumal sich deren Gebrauch auf religiöse Anlässe beschränkt. In der anschließenden Latenezeit können kleine Knochen- oder Tonscheiben 2 Z. B. Retzlaff 1934, bes. S. 149ff., Abb. 150—153. Frdl. Hinweis von Dr. sc. R. Weinhold, WB Kulturgeschichte/Volkskunde Dresden des Zentralinstituts für Geschichte der AdW Berlin. Vgl. weiter Wähler 1940, S. 173; dazu Gerbing 1925.