Abb. 2. Rekonstruktion des späthallstättischen Kopfblechs von Fischersdorf, Lkr. Saalfeld (nach Simon 1987). großräumige Vorkommnisse wie auch wesentliche Einzelheiten mit Phänomenen im benachbarten bayerischen Franken überein. Einige bemerkenswerte Ähnlich keiten aus der späten Hallstattphase und der älteren Latenezeit seien hier heraus gegriffen. Während der späten Hallstattzeit sind Träger der Nordostbayerischen Kultur in den Raum beiderseits der Gebirgsschwelle vorgedrungen. Südlich des Thü ringer Waldes wird diese Facies etwa auf dem Gräberfeld von Henfstädt, Lkr. Hildburghausen (Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens, Weimar), repräsentiert. Den auffallendsten Fundgegenstand stellt ein Kopfaufsatz aus Bronzeblech dar, der ebenso auf griechisch-mediterrane Vorbilder wie in kultische Bereiche verwiesen wird (Taf. 17; bes. Behm-Blancke 1979, S. 201, Abb. 210). Weitere Beigaben des hervorragend ausgestatteten Grabes waren ein sechs teiliges Halscollier, fünf Fibeln (zwei davon mit einem Kettchen verbunden), je acht Steigbügelarmringe, ein Gürtelblech, dazu Keramik sowie — durch Tier knochen bezeugte — Nahrungsbestandteile. Eine Parallele zu dem Kopfbesatz von Henfstädt hatte sich schon unter Grab beigaben befunden, die zu Anfang unseres Jahrhunderts geborgen und zunächst auf dem Roten Berg bei Kleinkamsdorf, Lkr. Saalfeld, lokalisiert worden waren. Erst nach der 1950 erfolgten Übernahme dieses Fundbestandes in öffentlichen Besitz (Kunstsammlungen auf der Veste Coburg) konnte eine Publikation er folgen. Das in arg deformiertem Zustand überkommene Bronzeblech wurde in herkömmlicher Weise als hallstattzeitlicher Gürtelbeschlag angesprochen (Kauf mann 1959, S. 257, Taf. 40/41,77; 1963, S. 94 [„Gürtelblech“]). Nach geäußerten