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damit ebenfalls außerhalb des engeren Siedelgebietes zudem ein früheisenzeit licher Axthammer und Scherben eines augusteischen Gefäßes gefunden worden (I, S. 189f., 204f., Abb. 33, 39). Die hervorragende Bedeutung jenes Zwangs punktes wird durch die kürzlich entdeckten Hügel im Geilsdorfer Pfarrholz an der Einmündung des Kemnitzbaches (Abb. 5, westlich „380“) für die ältere Eisenzeit glänzend bestätigt. Nach Südwesten folgen die Tumuli auf dem Eichel berg oberhalb Geilsdorf und am Ruderitzberg bei Ruderitz, auf letzterem auch ein urnenfelderzeitlicher Höhlenfund (I, S. 167). Nach einer sanften Wendung auf einen flachen Höhenrücken gelangt man südwärts in 560 m Meeresspiegelhöhe zu den Grabhügeln von Wiedersberg, die, lediglich 6 km von Hof entfernt, offensichtlich dorthin vermitteln. Bereits ihr Entdecker, A. Haase, glaubte „die Verbindung nach Bayern ... in dem Grab bei Wiedersberg gefunden zu haben“. 195 Die Fundplätze sind oben mit dem in der Nähe möglichen Erzbergbau in Zu sammenhang gebracht worden — sicher zu Recht, denn der Weg kann nach Queren des Feilebaches an seiner Mündung bei Pirk nur südöstlich (wenngleich nahe) dieser Streuung über die allmählich ansteigende Flanke des Hasenpöhls zwischen Feile- und Kemnitzbach die Höhe bei Großzöbern gewonnen haben (Abb. 5). Nordöstlich der Elsterfurt bei Türbel dürfte der urgeschichtliche Weg wie alle seine Nachfolger bis zur heutigen Staatsstraße am ehesten über den schmalen Geländesporn oberhalb von Rosenthal auf die Hochfläche geführt und über Meß bach auf der langen, allmählich abfallenden Geländezunge westlich des Milmes- baches wieder das Elstertal bei Plauen erreicht haben. Einen Hinweis bieten aber mals mehrere Fels- und Feuersteingeräte (I, S. 137, 139, Anm. 30, 31) aus der Gemarkung Taltitz (Abb. 11,29). Die Strecke bis zur Triebfurt wurde bereits beschrieben. Schwieriger fällt es, eine Vorstellung von deren Fortsetzung zu gewinnen. Will man sie nicht einfach in der skizzierten Ausrichtung über Greiz ins Altenburger Land sehen, müßte sie nach den Regeln alter Wegeführungen zielstrebig nach Nordosten verlängert werden. Den Kuhberg links liegen lassend, könnte nach Queren des Limbaches an seiner Mündung die Furt durch die Göltzsch in Mylau erreicht worden sein, wo auf dem Schloßberg (Abb. 11,24), freilich nicht als primär lagernd verbürgt, eine ältereisenzeitliche Scherbe gefunden worden ist (I, Anm. 125, Abb. 23). Am jenseitigen Ufer leitet eine langgestreckte Hangzunge ostwärts auf die Hochfläche, und gerade hier sind aus Reichenbacher Flur wieder mehrere Steingeräte bezeugt (I, S. 127; Abb. 11,23). In konsequenter Fortführung dieser Richtung stößt man im Quellbachbereich der Pleiße auf den einst weithin sichtbaren Hügel von Stenn mit einem Schwert grab der frühen Urnenfelderzeit (zuletzt Lappe 1988) und gelangt von dort mühe los in das Muldetal bei Zwickau, wo während der jüngeren Bronze- und älteren Eisenzeit eine kleine Siedlungsinsel bestand. Zielgebiet eines solchen Weges dürfte Mittelsachsen gewesen sein. Auf ihm könnte ,lausitzisches‘ Sach- und 195 Brief an Dr. G. Bierbaum v. 20. 7.1943 (OAD); zuletzt Billig 1990, S. 29.