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zurückgeführt haben, wurden einige weit gestreut an Talrändern oder gar im Auebereich entdeckt. Sie verkörpern einen anderen Lagetyp als die höhen exponierten Plätze in der Nachbarschaft von Kupfererzausstrichen. Ihre teils aus gesprochen abseitige Lage an salz- oder (und) goldführenden Gewässern läßt wiederum eher an eine Nutzung der dortigen Bodenschätze als an ein zufälliges Verweilen denken. Denn es ist unwahrscheinlich, daß den frühen Metallurgen, zumal bei der Erschließung des Gebirges durch „Bachbettprospektion“ (Eibner 1982, S. 400), ein Salzgehalt oder das Flußgold entgangen sein soll. Gewißheit ist freilich weder hinsichtlich der Funktion noch der Datierung dieser Fund komplexe zu gewinnen, und mehr noch als im Vorstehenden muß man sich mit Konjunktiven begnügen. Der Altensalzer Schlagplatz am linken Ufer der Trieb (I, S. 141, Abb. 12) tangiert gerade noch den östlichen Rand der nachmaligen Siedlungsinsel um Plauen (Abb. 3,8). An einen 400 m westlich gelegenen SO/NW-streichenden Erz gang, der neben silberhaltigem Bleiglanz auch etwas Kupfererz führt, 166 sind die hier früher zutage getretenen (heute unter der Talsperre Pöhl verschwundenen) Salzquellen 167 gebunden (Abb. 3,S). Deren Salzgehalt (um 1%, max. angeblich „2bis4pfündig“) und Schüttung (2 Kubikfuß/min) waren jedoch so gering, daß die dort betriebene Saline meist mit Zubuße gearbeitet hat (Weise/Uhlemann 1913, S. 49ff.). Ihre Bedeutung in der Vorzeit ist — zumal im heimatgeschicht lichen Schrifttum — also sicher überschätzt worden. 168 Aufgrund von Stein gerätfunden hat man sogar schon für das Neolithikum an eine Nutzung gedacht (u. a. Krause 1907; Kaiser 1925); meist werden Zusammenhänge mit dem be nachbarten Eisenbergwall vermutet (u. a. Stöckel 1914; S. 89; 1928, S. 29; Otto 1925, S. 17; zuletzt Coblenz 1972, S. 60; Kaufmann 1988a, S. 151). Das zweite vogtländische Solevorkommen von Erlbach, Lkr. Klingenthal (zuletzt Wilsdorf/Quellmalz 1971, S. 52f.; Emons/Walter 1988, S. 93f.) lag nahe der Wasserscheide hoch im Elstergebirge und damit gewiß nicht im urgeschichtlichen Blickfeld. Deutlich außerhalb des späteren geschlossenen Siedlungsraumes (Beilage 1) fanden sich über der Göltzsch die Lengenfelder Silices (I, S. 141 ff.). Die unfrucht baren Böden in der weiteren Umgebung der Fundstelle im Kontakthof des Kirchberger Granits erlauben auch heute kaum eine ackerbauliche Nutzung. 169 An der Göltzsch und ihren Zuflüssen hat man seit dem 13. Jh. und vor allem in 166 Am rechten Talhang „zahlreiche Pingen“; Altbergbau auch beim Aufwältigen für die Errichtung der Saline 1640 verschiedentlich angeschnitten; 20—25 cm mächtiger „Blei gang“ mit „Quarz, Eisenspat, eingesprengtem Kupfererz und derbem Bleiglanz“ (Weise/ Uhlemann 1913, S. 48 ff.). 167 Zur Geschichte der Saline u. a. Stöckel 1936; Beierlein 1962; Rudau 1964; zuletzt Richter 1986, S. 93; Emons/Walter 1988, S. 85ff. 168 Vgl. etwa Stöckel 1914, S. 89: „Wer weiß, ob der große verschlackte Steinwall aus vor geschichtlicher Zeit auf dem Vorsprunge des Eisenberges ... je erbaut worden wäre, wäre nicht das köstliche Salzwasser so nahe gewesen 1“ 169 Den Untergrund bildet sandig verwitternder Andalusitcordieritglimmerfels (Weise/Uhle mann 1915, S. 56).