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Ein großer Teil unseres Fundmaterials kann auf Grund der geringen spezifischen Formmerkmale lediglich eine Einordnung in die Jung- bis Jüngstbronzezeit erfah ren. Weisen kräftig ausbiegende Ränder (z. B. Abb. 3,5,9, 11,13) eher in die Jung bronzezeit, so lassen sich die häufig vorkommenden Teile von kleinen Schalen mit einziehendem Rand sowie Halbkugelschalen nicht näher bestimmen (z. B. Abb. 9,4, 11,4, 19,7,13, 23,3, 27,11, 30,2, 32,4). Halbkugelschalen mit Bodendelle können dagegen in die jüngste Bronzezeit gestellt werden (Abb. 26,24, 30,77). Schalen mit gekerbten Rändern (Abb. 19,72, 23,72, 30,77,28, 31,70) können sowohl in der Jungbronzezeit (vgL Grünberg 1943, Taf. 44,8) als auch in der Jüngstbronzezeit (vgl. Baumann 1971, Abb. 10,8, 12,72) vorkommen. Geschlickte große Schalen mit getupftem Rand (Abb. 25,72) weisen wohl eher in die jüngste Bronzezeit und bil den auch in späteren Zeiten eine geläufige Form. - Die kräftige Facettierung der Ränder tritt sowohl in der Jungbronzezeit als auch in der älteren waagerecht gerief ten Ware der Jüngstbronzezeit auf (z. B. Abb. 25,4, 26,9,22, 30,14,25, 33,12'). Objekt 79, das durch den gekerbten Doppelkonus, die facettierten und gekerbten Ränder (Abb. 25,4,11,15) in die Jungbronzezeit zu stellen ist, ergab auch einen Teil einer Füßchenschale (Abb. 25,8). Diese Schalen sind neben der Aunjetitzer Kultur aus Grabverbänden der Fremdgruppenzeit bekannt (Coblenz 1952, S. 59 f.), kommen aber auch in den Perioden Mont. V und VI vor (Simon 1969, S. 270). Zu der typischen Siedlungsware gehören geschlickte Eitöpfe mit und ohne Finger tupfenleisten bzw. Knubben (z. B. Abb. 6,5,6, 7,8, 18,2,72,13, 32,12,13). Da die Gefäße wenig gegliedert sind und meist einen leicht ausbiegenden Rand besitzen, dürften sie überwiegend in die Jüngstbronzezeit einzuordnen sein. Die zahlreichen Scherben von Siebgefäßen (z. B. Abb. 16,72, 25,9,73, 29,72, 33,23) können nicht näher datiert werden, da sie in der gesamten Lausitzer Kultur nachweisbar sind. Lediglich eine Randscherbe mit extrem enger Mündung aus Ob jekt 6 (Abb. 8,3) kann auf Grund des Fundzusammenhanges in die jüngste Bronze zeit gestellt werden. Etwas früher, aus der jüngeren Bronzezeit, sind vergleichbare Siebgefäße z. B. vom Proitschenberg bei Bautzen (Eckhardt 1962, S. 171 und Abb. 7,8) sowie von Prießcn, Kr. Finsterwalde (Wetzel/Wetzel 1983, S. 135 und Abb. 4,7), bekannt. Diese glockenförmigen Tonsiebe sind in der Bronze- und Hall stattzeit besonders häufig, treten jedoch auch in anderen Kulturen auf (Buck 1979, S. 127; Jazdzewski 1981). Über ihren Verwendungszweck gibt es verschiedene Ver mutungen. Einige waagerecht geriefte Scherben datieren verschiedene Objekte in die Jüngst bronzezeit, so den unteren Teilbereich von Objekt 4 (Abb. 3,76), die Objekte 6 und 26 B (Abb. 6,9, 8,7 7), 7, 9 und 10. Auch in dem übrigen Fundmaterial der Sied lungsfläche finden sich zahlreiche Belege dafür. Eine Unterscheidung zwischen älterer waagerecht geriefter Ware mit breiten kräftigen Riefen (Abb. 9,76, 32,8, 33,14) und jüngerer mit flauen Riefen (Abb. 6,9) ist möglich. In Objekt 46 fanden sich zwei Scherben einer kleineren Terrine oder weiten Tasse mit waagerechter Riefung und Flechtbandmuster sowie kleiner ausgebogener Randlippe (Abb. 18,70). Diese Form ist charakteristisch für die sogenannte dritte