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mehrfach umrillten Zonenbuckeln und geschlicktem Unterteil geborgen (Abb. 21,4). Zonenbuckelgefäße mit mehrfacher Umrillung bzw. Umriefung der Buckelhöfe tre ten seit dem Übergang zur Jungbronzezeit und dann vor allem in dieser auf (Co- blenz 1952, S. 75 ff.). Eine gute Parallele für unser Fundstück bietet die große Zonenbuckelterrine mit geschlicktem Unterteil vom Kleinen Gegenstein bei Ballen- stedt/Harz, die in die Periode IV datiert wird (Schmidt/Nitzschke 1977, Abb. 1). Doppelkonische Gefäße, die seit den Fremdgruppen in Erscheinung treten, sind auch im Fundmaterial zahlreich vorhanden. Frühe Formen mit einem durch Kerb- leiste betontem Umbruch fehlen, dagegen sind einfache, schräg gekerbte Umbrüche geläufig, so in den Objekten 24, 27, 57 und 79 sowie unter den Sammelfunden (Abb. 11,20, 16,7, 19,78, 25,75, 26,7, 30,7). Meist ist das Unterteil dieser Gefäße kräftig geschlickt. Vereinzelt treten auch gedellte Umbrüche auf (Abb. 3,2, 28,79). Ob diese Gefäßreste in den hier behandelten Zeitraum oder in die ausgebildete Jungbronzezeit zu stellen sind, kann auf Grund ihrer Kleinstückigkeit nicht ein deutig entschieden werden. Sicher in die Jungbronzezeit weisen zwei Scherben mit gekerbtem Umbruch und darüberliegender Rille, die danach in die Gruppe der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware gehören (Abb. 19,79,27,12). Den Spätabschnitt der Jungbronzezeit oder bereits den Übergang zur Jüngst bronzezeit markiert ein Doppelkonus mit drei schwachen waagerechten Riefen und darüberliegenden Gruppen von je drei kreisrunden Dellen aus Objekt 25 (Abb. 11,14). Eine vergleichbare Form liegt aus Grab 54 des Gräberfeldes von Wein böhla, Kr. Meißen, vor und erscheint dort zusammen mit Keramik der scharfkanti gen, gerillten und facettierten Ware sowie einer Halbkugelschale mit Bodendelle, die bereits in die jüngste Bronzezeit weist (Weise 1968, S. 57, Abb. 66,70; vgl. auch Coblenz 19'84, Abb. 13). In der Jungbronzezeit treten erstmals große dickwandige Vorrats- oder Wirt schaftsgefäße auf (Coblenz 1952, Taf. 35,8; Weise 1968, Abb. 16,7), die auch in der Jüngstbronzezeit noch vorhanden sind (Baumann 1971, Abb. 10,7). Senkrechte und schräge Fingerverstrichspuren als ein vermutliches Merkmal der manuellen Be arbeitung und umlaufende plastische Fingertupfenleisten am Halsansatz sind bei diesen Gefäßen die Regel. Im Waldaer Fundmaterial befinden sich zahlreiche Scher ben dieser Gefäßart; eine Konzentration bildete Objekt 16 mit Resten von drei Gefäßen (Abb. 10). Die Scherben sind außen gelb bis ocker und kräftig geschlickt, während die Innenwandung dunkelgrau und geglättet ist. An Hand der Bruchstel len ließ sich hier auch der charakteristische Aufbau der Lausitzer Keramik mit ihrem stumpf-rundlichen Abschluß der Wandungszonen deutlich erkennen (vgl. z. B. Gühne/Simon 1986, S. 261). Einige gute Belege für diese Gefäßart liegen auch aus Niederrödern vor und sind dort mit Keramik der scharfkantigen, gerillten und facettierten Ware vergesellschaftet (Dietzel 1970, Abb. 2, 3,9). Objekt 48 ist mit seinem Scherbenmaterial, darunter einer schräggerieften Wand scherbe, einem kräftig ausbiegenden und facettierten Rand, einer Halbkugelschale sowie einem randständigen breiten Henkel (Abb. 19,7—70), ein Fundkomplex der vollentwickelten Jungbronzezeit. 79