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und D 2599/85). Diese Verzierungsart ist auch aus dem bereits genannten Gräber feld von Naundorf, Kr. Meißen, bekannt, wo sich unter der Keramik aus Grab 3 Scherben mit Schnurabdrücken befanden. 6 Nach einer Untersuchung von J. Deich müller handelte es sich um Wickelschnur und Schnurgeflecht (Coblenz 1953, S. 84 und 90, Abb. 1,10, Taf. 19). Textilverzierung ist aus der späten Aunjetitzer Kultur des Saalegebietes bekannt, so an einem tassenartigen Krug von Großörner, Kr. Hett stedt (Müller 1982, Taf. 3,7), und an einem Töpfchen von Günthersdorf, Kr. Merse burg (Ebenda, Abb. 1,4 und Taf. 3,4 sowie S. 112). Ein kleiner gedrungener eiförmiger Topf mit ausschwingendem, kurzem Hals und ausladendem Rand aus Objekt 58 gehört wohl noch in hügelgräberbronzezeitliche Zusammenhänge (Abb. 21,3, Taf. 14,2). 7 Im Bronzefund von Medingen, Kr. Dres den-Land, befindet sich ein in der Form ähnlicher, wenn auch etwas größerer eiför miger Topf (Bierbaum 1934, S. 185, Abb. 2). G. Bierbaum (Ebenda, S. 188 f.) nennt eine Parallele aus Cieplowody (Tepliwoda) in Slsk, VR Polen, die unserem Gefäß in Größe und Form entspricht, und datiert diese Formen in die ältere bzw. in den Übergang zur mittleren Bronzezeit. J. Hrala (1981, S. 276 ff.) ordnet Grab 17 des Brandgräberfeldes Chodouny mit Hilfe der Metallbeigaben an die Grenze der Stufen II zu III. Ein eiförmiger Topf in diesem Grab entspricht wieder unserem oben genannten Fund und weist hügelgräberzeitliche Nachklänge auf (Ebenda, Abb. 3,14'). Sicher ist unser Fund unter diesem Aspekt zu sehen. Leider lassen die Fundumstände bei Objekt 58 keinen Hinweis auf einen geschlossenen Grubenkom plex zu, so daß ein Zusammenhang zwischen dem genannten Gefäß und der übrigen Keramik (Abb. 21,7,2) offen bleiben muß. Während Funde der Buckelstufe völlig fehlen, sind die sogenannten Fremdgrup pen und Übergangsstufen der Lausitzer Kultur Sachsens mit hoher Wahrscheinlich keit mit einigen Fundstücken vertreten. In die Fremdgruppe der geradwandigen, ritzverzierten Ware (Grünberg 1943, S. 15 ff.) könnte die Scherbe einer Terrine mit senkrechter Unterteilritzung weisen (Abb. 26,2), wie Parallelen zum Beispiel von den Gräberfeldern Bieberach, Kr. Großenhain, Grab 1 (Ebenda, Taf. 3,5), und Dresdener Heide, Grab 6 (Ebenda, Taf. 6,5), belegen. Weitere ritzverzierte Wandscherben (Abb. 11,3, 26,8, 27,23, 28,20) sowie die Scherbe eines sauber ge arbeiteten Doppelkonus mit direkt am Umbruch ansetzender senkrechter Ritzver zierung (Abb. 3,7) dürften hier anzuschließen sein. Ritzverzierung tritt jedoch auch in der gesamten Jungbronzezeit auf, so daß die eindeutige Zuordnung allein auf Grund dieser Verzierung offen bleiben muß. Das zweihenklige Gefäß mit schwachen senkrechten Rillen (Abb. 26,7) wäre möglicherweise als eine Abwandlung der ritzverzierten großen Trichtertassen (Ebenda, Taf. 4,7, 8,4 oder 9,70) anzusehen; allerdings wirken die zwei kleinen Querhenkel fremd. Aus dem oberen Bereich von Objekt 69 wurden Teile einer großen Terrine mit 6 Originalmaterial nicht mehr vorhanden. 7 Herrn Prof. Dr. sc. G. Billig sei für Begutachtung und Hinweise auf die zeitliche Stellung des Fun des gedankt.