Volltext Seite (XML)
Vereinzelt konnten Pfostenlöcher mit Steinverkeilung nachgewiesen werden, so die Objekte 28 (Abb. 13,7) und 80, möglicherweise auch Objekt 16. Besonders markant waren einige rundliche bis ovale Verfärbungen, die zahlreiche zerglühte Steine aufwiesen und die sich bereits im oberen Bereich der Kulturschicht durch ihre dunkelgraue bis schwarze Farbe abzeichneten (Objekt 1, 3-5, 9, 44, 52-55, 58 und 59) (z. B. Abb. 4, Taf. 13,7). Weiterhin seien die Objekte 8 und 26 B (Abb. 5) genannt, die einen Durchmesser von 1,20 bzw. 1 m besaßen und große Mengen verziegelten Lehm mit deutlichen Abdrücken von Rundhölzern unterschiedlicher Stärke enthielten. Objekt 26 B fiel ferner durch seine tief schwarze Farbe auf und war von einigen Steinen durchsetzt; in der Grubenfüllung waren unter anderem ein Bruchstück eines Briquetage-Hohl- kegels (s. u.) und ein großer Gefäßboden von 18,5 cm Durchmesser eingeschlossen. Der geschilderte Befund läßt auf einen Ofen mit Lehmkuppel schließen (vgl. Jorns 1953, S. 58). Ähnliche Siedlungsgruben, die meist als Abfallgruben bezeichnet werden, sind weiträumig von vielen bronzezeitlichen Siedlungsstellen bekannt geworden, z. B. aus Bautzen-Seidau/Proitschenberg (Eckhardt 1962), Kötitz, Kr. Meißen (Ortsakte Landesmuseum Dresden), Rötha-Geschwitz, Kr. Borna (Jorns 1953), Neuendorf, Kr. Cottbus-Land (Buck 1975), Wallwitz, Kr. Burg (Stahlhofen 1985), Weddin, Kr. Wittenberg (Wagner 1984). Schwierigkeiten bestehen, wie andernorts, bei der Datierung der überwiegend unverzierten und wenig gegliederten Siedlungskeramik. Der Anteil der nur selten zeitspezifischen Grobkeramik ist auch in der Siedlung von Walda sehr hoch. Ferner liegen überwiegend nur kleine Gefäßreste vor, die ebenfalls eine zeitliche Einord nung erschweren. Die Masse der Fundkomplexe konnte deshalb chronologisch ledig lich als „bronzezeitlich“ eingestuft werden. Es sei noch angefügt, daß sich auf Grund der Schwierigkeit, untypische bronzezeitliche und kaiserzeitliche Siedlungskeramik zweifelsfrei zu trennen, unter den bruchstückhaften Mittelwandscherben auch Stücke befinden können, die zum kaiserzeitlichen Siedlungsniederschlag gehören (s. u.). Dennoch lassen sich im Material unseres Fundplatzes verschiedene Zeithorizonte erkennen. 3 4 Eine Ausnahme bildet zunächst eine Grube des jüngeren Neolithikums (Objekt 74), die an der Grabungskante angeschnitten wurde. Sie war im Profil doppeltrichterförmig und enthielt Reste von vermutlich zwei nahezu vollständigen Gefäßen: einen s-förmig geschweiften Becher mit eingeritztem, zweireihigem Fisch grätenmuster und darunterliegender Stichreihe, sowie ein unverziertes Gefäß/ 1 Außerdem fanden sich ein schweres Geröll mit Schlagmarkenfeldern und Stein bruchstücke, von denen einige eine glatte Fläche aufweisen, ohne daß diese mit Sicherheit als Bearbeitungsspuren anzusprechen sind. Ein ähnlicher Becher mit Fisch grätenverzierung ist aus Gaunitz, Kr. Oschatz, bekannt, der nach G. Neumann 3 Für freundliche Beratung und Datierungshinweise danke ich den Kollegen Prof. Dr. sc. G. Billig, Prof. Dr. sc. W. Coblenz, Dr. E. Meyer und Dr. sc. K. Simon sowie der Kollegin Dr. U. Lappe. 4 Die Restaurierung der Becher ist noch nicht erfolgt, da beide offenbar organische Reste enthal ten, deren Bestimmung z. Z. noch aussteht.