AFD | Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege | 31, 1987 | S. 73-135 BRONZEZEITLICHE SIEDLUNGSRESTE IN WALDA, KR. GROSSENHAIN Von Kristina Geupel-Schischkoff 1984 wurde unmittelbar nördlich der Ortslage von Walda, Ot. der Gemeinde Walda-Kleinthiemig, 6 km nordwestlich der Kreisstadt Großenhain gelegen, mit dem Bau einer neuen Schule begonnen. Während der fortgeschrittenen Tiefbau arbeiten - Humusabtragung, Planierung, Grundwasserabsenkung - erkannte der Museumsleiter und Kreispfleger für Bodenaltertümer D. Heerde, Großenhain, bei einer Geländebegehung zahlreiche Verfärbungen und Scherben bronzezeitlicher Keramik. Nach der sofortigen Benachrichtigung des Landesmuseums für Vorge schichte Dresden wurde eine Notbergung eingeleitet, die wegen des Umfanges der Befunde zu einer Rettungsgrabung ausgeweitet und von Verf. im Rahmen der Bo dendenkmalpflege übernommen wurde. 1 Auf der gesamten abgeschobenen Fläche von ca. 70 X 100 m wurden Siedlungs gruben, Verfärbungen und Keramik vorgefunden. Die Grenzen der Siedlung ließen sich auf Grund der abgelagerten Humusmassen und einer vorhandenen Baustraße nicht feststellen. Die Ausgrabung konzentrierte sich auf einen kleinen Ausschnitt von 436 m 2 im südöstlichen Teil der Baufläche (Abb. 1). Im Vordergrund stand die Erfassung der Verfärbungen und Gruben. Da der Bau der Schule nicht verzögert werden durfte, mußten unter dem starken Zeitdruck zwangsläufig in Dokumenta tion und Beobachtung Lücken bleiben. Nicht alle Gruben konnten mit der notwen digen Exaktheit untersucht werden. Das geborgene Fundmaterial bildet somit auch nur einen kleinen Ausschnitt aus dem der gesamten Siedlung. Nach einer weiteren Abbaggerung und Planierung des Baugrundes wurden nur noch vereinzelt die unter sten Reste tiefer Gruben beobachtet und im Gesamtplan festgehalten. Neben den einzelnen Objekten sind die vom Planum und der gesamten planierten Fläche zahl reichen Keramikfunde, die keinem bestimmten Objekt zuzuordnen sind, wichtig für die Beurteilung des zeitlichen Umfanges der Siedlung. 1 Die Grabung wurde vom 28. 6.-24. 8. 1984 durchgeführt. Es beteiligten sich an der Unter suchung im Rahmen ihres Fachpraktikums die damaligen Studenten A. und G. Christl sowie U. Reu ter, Bereich Ur- und Frühgeschichte der Sektion Geschichte, Humboldt-Universität zu Berlin. Ihnen sowie den Kollegen V. Geupel und M. Gutsche, beide Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, S. Möckel, Pirna, und einigen im Rahmen der Ferientätigkeit mithelfenden Schülern sei an dieser Stelle für ihre Mitarbeit gedankt. Unterstützung erfuhr die Grabung ferner durch den Bürger meister der Gemeinde Walda-Kleinthiemig sowie durch das Kinderheim „Hanno Günther“ in Walda. - Vgl. Vorbericht der Verf. (Geupel 1986).