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eine Reihe von Siedlungsstellen auf, wie die Karte zeigt. Die Heidesandterrasse hingegen ist völlig frei von Siedlungsspuren. Die Gräberfelder haben ihren Platz auf sandigen Kuppen innerhalb der Elbtalniederung, 14 auf den Sandflächen der Heidesandterrasse 15 und auf markanten Höhen über der Elbtalweitung 16 . Von den metallischen Einzelfunden im Radebeuler Raum sind lediglich zwei exakt lokalisier bar. 17 Die bisherigen Funde lassen bereits ansatzweise eine innere Struktur der Sied lungslandschaft jener Periode erkennen, die durch weitere Neufunde sicherlich er härtet werden könnte. Die Siedlungen sind eindeutig zum Auenrand, zu den Ge wässern hin, orientiert; die Gräberfelder befinden sich nahe der Siedlungen oder im Abstand bis zu einigen 100 m landeinwärts meist auf sandigen Erhebungen. Insgesamt ist der Raum unter Aussparung der trockenen Heidesandterrasse sied lungsmäßig gut erschlossen. 18 Zum Versuch, das Bild einer ur- und frühgeschichtlichen Siedlungslandschaft zu rekonstruieren, gehören auch Überlegungen über den möglichen Verlauf frühester Wegebahnen. Ähnlich wie bei der Herausarbeitung einer hydrographischen Situa tion für bestimmte ur- und frühgeschichtliche Zeiten werden auch hierbei die Er gebnisse nur hypothetischen Charakters sein können; indes mögen solche Über- 1: Serkowitz, Ot. v. Radebeul, nördlich vom Bahnhof Weintraube: 1969, Keramikreste. 2: Radebeul, Ot. v. Radebeul, neue Abteilung des Friedhofs Radebeul-Ost: 1934, Grube mit Keramikresten. 3, 4: Kaditz, Ot. v. Dresden, Kleinhaussiedlung am Seegraben (Dresden, Fst. 158): 1939, Siedlungsgruben, u. a. Reste größerer Vorratsgefäße, Webgewichte, Mahlsteinbruchstücke. - 1949, dickwandiges Vorratsgefäß. 14 5: Kötzschenbroda, Ot. v. Radebeul, Weinbergshügel zwischen Niederwartha und Naundorf: 1898, Brandgräberfeld. 6: Kötzschenbroda, Ot. v. Radebeul, Gärtnerei Reichel: 1902, Brandgräber, Bronzen. 7: Serkowitz, Ot. v. Radebeul, Sandgrube Eisold: seit 1878, umfangreiches Brandgräberfeld, zahlreiche Bronzebeigaben. - Literatur u. a. ISIS 1880. 8: Kaditz, Ot. v. Dresden, Kleinhaussiedlung am Seegraben (Dresden, Fst. 158): 1939, Brand gräber. 9: Kaditz, Ot. v. Dresden, ehern. Sandgrube an der Serkowitzer Straße, am Goppitz (Dresden, Fst. 159): 1947, 1950, Brandgräber. 10: Stetzsch, Ot. v. Dresden, Am Urnenfeld (Dresden, Fst. 193): seit 1884, umfangreiches Brandgräberfeld, Anfänge bereits in der Mittelbronzezeit. 15 11: Niederlößnitz, Ot. v. Radebeul, Garten des ehern. Luisenstifts: 1937, Brandgräber. 12: Oberlößnitz, Ot. v. Radebeul, Gärtnerei Haupt, nördlich der Nizzastraße: 1908, Brand grab. 13: Oberlößnitz, Ot. v. Radebeul, „bei Walthers Weinberg“, westlich der Baumwiese: Anfang des 20. Jh., Brandgräber. 14: Kaditz, Ot. v. Dresden, ehern. Kaditzer Tännigt, Rankestraße (Dresden, Fst. 36): 1909, Brandgrab. 16 15: Naundorf, Ot. v. Radebeul, Auf den Kottenbergen: 1928, Brandgräber, Bronzen. 16: Oberwartha, zwischen Stein- und Osterberg: 1904, 1935, Gräberfeld, Bronzen, Bernstein perle. 17 17: Kötzschenbroda, Ot. v. Radebeul, vor ehern. Krügerschen Knabeninstitut, Wilhelm-Pieck- Straße: 1895, Bronzemeißel. 18: Mobschatz, nördlich vom Ort, am Hang: 1935, Stollenarmring. 18 Ein Vergleich der bronzczeitlichen Siedlungsstellen mit den in Abb. 6 angedeuteten mittelalter lichen Ortskernen zeigt bei beiden eine ähnliche Standortwahl. 67