AFD Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege 31, 1987 S. 55-71 EIN BRONZEZEITLICHER HORTFUND VON RADEBEUL, KR. DRESDEN-LAND Von Thomas Gerlach und Heinz Jacob Am 20. 10. 1984 fand Herr Berthold Kunze aus Radebeul bei Schachtarbeiten in seinem Garten, Gohliser Straße 6 (Mbl. 4848 Dresden-Nord, S: 2,5 cm; W: 0,1 cm), einen Hort von 13 bronzenen Ringen mit einem Gesamtgewicht von 1706 g (Lan desmuseum Dresden Zug.-Kat. 1/86). 1 Die Fundstelle liegt auf der Heidesandter rasse an der Kante des Lößnitzbacheinschnittes (Abb. 6). 2 Die Ringe fanden sich dicht gepackt in einer Tiefe von ca. 1 m unter der heutigen Oberfläche. Spuren eines Behälters wurden nicht beobachtet. Leider hat Herr Kunze die Ringe nicht im Bo den belassen. Eine Nachgrabung in unmittelbarer Nachbarschaft der Fundstelle erbrachte in einer Tiefe von 0,6 m-0,9 m unter der Oberfläche eine schwach rötliche Kiesschicht, die einzelne wohl bronzezeitliche Scherben enthielt (Abb. 1 Diese Schicht, deren Grenze zum gewachsenen Sand nur schwer kenntlich war, wird von einem braunen, humosen Sand überlagert, der eine blaugraue Scherbe enthielt (Abb. 1 b,bg). Eine die Schichten durchschneidende jüngere Grube mag seinerzeit knapp über den Ringhort hingegangen sein. An der Unterseite der bronzezeitlichen Schicht wurde eine schwarze Verfärbung angetroffen, die aufgrund stark zerglühter Steine als Feuerstelle angesprochen wird. Abb. 1. Radebeul, Kr. Dresden-Land. Fundstelle des Ringhortes, a Lage des Hortes im Verhältnis zur Sondierungsfläche mit Feuerstelle; b Bodenprofil mit Feuerstelle. 1:40. 1 Familie Kunze sei auch an dieser Stelle für die sofortige Meldung und die Möglichkeit einer Nachgrabung im Garten herzlich gedankt. 2 Eine Beschreibung der geographischen Situation gibt H. Jacob im zweiten Teil, S. 64 ff. 55