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sung von zwei Indiviuen entweder zum späteren Kindesalter oder zum Jugendalter und eines Individuums entweder zum Jugendalter oder frühen Erwachsenenalter fraglich). Die durchschnittliche Lebensdauer muß also gering gewesen sein. Die Inventarisierung der postkranialen Skelettreste liefert keinen Anlaß zur Korrektur der Individuenzahl. Altersgliederung (Individuen): Infans I: 4, Infans II: 3, Juvenilis: 3, Erwach sene d : 1, 9 : 3, unbestimmt: 2. Postkraniales Skelett Eine grobe Übersicht über die Skelettanteile, die im jeweiligen Grubeninhalt reprä sentiert sind, liefert Tabelle 6. Offenbar sind mehr oder minder alle Regionen des knöchernen Stützgerüstes vertreten. Es ergibt sich im Gesamtbild, etwa durch syste matisches Fehlen bestimmter Teile, kein Anhalt für kultisch bzw. magisch bedingte Handlungsweisen, die mit Zerstückelung usw. einhergehen. Allerdings ist die Repräsentation der Skelett-Anteile in den einzelnen Gruben doch stärker differenziert, als es diese Übersicht angeben kann. Grube VI enthält z. B. neben den Überresten eines (weiblichen?) Jugendlichen einerseits kindliche Wirbel, die noch in Wirbelkörper und -bögen zerfallen, zwei getrennte Kreuzbein segmente, beide Ossa ilei und zwei Femurdiaphysen (mit sehr geringer Antekur- vation und noch ohne Pilasterbildung) und eine Diaphyse der Tibia. Außerdem treten aber Teile eines älteren Erwachsenen auf (Einzelheiten siehe unter Grube VI)! Grube V ist nach dem Inhalt bereits von den Ausgräbern als „Kleinstkind mit Rinderschädel“ charakterisiert. Hier gibt es nur eindeutig zu Nr. 3 gehörige Skelett- Tab. 6. Werben, Kr. Leipzig-Land. Maße der Clavicula. Grube IV V XVII XVII XXIV XXIV XXIV XXIV XXIV 1 größte Länge 6 Umfang —/141 45/45 147/137 —/115 —/109 —/108,5 —/147 1392/146? 108 in der Mitte 34,5/33,5 — 39/38 -/34 -/29,5 — 28,5/29,5 —/36,5 30,5 anteile, wie ein Manubrium sterni, Schlüsselbeine und Rippen, Femur- und Tibia- diaphysen und sogar Hand- und Fußknochenreste - alles trotz der Winzigkeit (Abb. 3) erstaunlich gut erhalten. Grube VI enthält von dem jüngeren Individuum Wirbelreste, darunter auch vom 1. und 2. Halswirbel und das noch in seinen Segmenten getrennte Sacrum. An zwei unteren Halswirbeln ist das linke Gefäßloch (Foramen costotransversarium) deut lich größer als das rechte (7,1 mm Dm gegenüber 4,9 mm und 9 mm gegenüber 6,4 mm). Auch ist eine Aufteilung in zwei Gefäßbahnen (eine davon mit deutlich kleinerem Dm) durch entsprechende Knochenvorsprünge nach innen angedeutet.