hend mit dem Granulitgebirge und dessen Schiefermantel deckt. Der Gesteinsunter grund wird in Mittweida hauptsächlich durch Granit und Cordieritgneis gebildet. Die Lößlehme auf den Hochflächen bilden einen stark verdichteten Unterboden, so daß als Bodentyp Pseudogley vorherrscht. In urgeschichtlicher Zeit war die Land schaft im Gegensatz zur Umgebung von Rochlitz nicht besiedelt. Einzelne Funde - vornehmlich aus dem Neolithikum - lassen aber auf eine saisonmäßige Nutzung des Waldes schließen. Die Wälder wurden erst seit dem 12. Jh. gerodet. Wäh rend noch im vorigen Jh. die Dörfer von mächtigen Waldgürteln umschlossen waren, sind heute die Wälder auf den Hochflächen größtenteils verschwunden. Lediglich südöstlich der Stadt befindet sich ein größeres Waldgebiet (Mühlholz, Schweitzer wald und Küchwald). Mittweida liegt seit 1952 im Kreis Hainichen; vorher gehörte es zum Kreis bzw. zur Amtshauptmannschaft Rochlitz. Im Mittelalter rechnete man es zur Grafschaft bzw. Amt Rochlitz, wobei es aber relativ selbständig war. 1. Die Entstehung der Stadt Mittweida und ihre Entwicklung bis zur Mitte des 16. Jh. Eine wesentliche Erkenntnis der jüngeren Forschungen zur Frühgeschichte der Städte besteht darin, daß entgegen früherer Auffassungen die Städte nicht in einem Akt ge gründet worden sind, sondern daß sie in der Regel aus mehreren Teilen zusammen gewachsen sind. 4 Auch in Mittweida ist eine solche Mehrstufigkeit, die in der um mauerten Stadt gipfelte, nachzuweisen. 1.1. Das Dorf Mittweida Im Jahre 1143 hatte König Konrad III. das Land um Rochlitz dem Markgrafen Kon rad von Wettin als Eigentum überlassen. Als Konrad 1156 zur Teilung seines Lan des schritt, kam Rochlitz an seinen dritten Sohn Dedo. Dedo von Wettin begann mit der Kolonisation der zur Grafschaft Rochlitz gehörenden Waldungen. Von Roch litz weitete sich das Siedelland konzentrisch aus, bis es im Osten die Zschopau er reichte. Die Zschopau war als Grenze zum Siedelland der Reichsministerialen von Mildenstein festgelegt worden. 5 Beleuchtet wird die Kolonisationstätigkeit Dedos durch die Bestätigungsurkunde des Bischofs Gerung von Meißen für die Stiftung des Augustinerchorherrenstiftes Zschillen vom 13. November 1168 (Pfau 1909, S. 45 f.). Die Rekonstruktion der älteren Fluren ergab, daß die Stadt Mittweida und das Dorf Altmittweida ursprünglich ein einheitliches Reihendorf mit Waldhufenflur ge- 4 Blaschke 1973; im besonderen für Chemnitz Kobuch 1983 und für Freiberg Douffet/Gühne 1982. 5 Zusammenfassend bei Schwabenicky 1981, S. 9 ff.