Holze, und läßt in der Mitte eine Höhlung vom Gipfel bis zum Boden, um das Feuer darin zu entzünden. Das übrige wird mit Farnkraut oder Besenpfriem bedeckt und darauf mit Erde, wie ich es oben bei der Herstellung der großen Meiler beschrieben habe, und ebenso verfährt man auch beim Feuergeben und Auslöschen. Aber weil nur wenig Feuer (Brennholz) hier eingesetzt wird, so ist es in acht bis zehn Stunden gar.“ Neben dieser Beschreibung Biringuccios, der auch einen entsprechenden Holzschnitt bietet (Abb. 7)11, gibt es aus dem 18. und 19. Jh. weitere Hinweise auf dieses Ver fahren. C. H. E. v. Berg (1830, S. 82) erläutert eine etwas modifizierte Variante. In eine kegelförmige Grube wird Reisig geworfen und angezündet. Darauf wird solange Rei sig in die Grube geworfen, bis die Grube mehr oder weniger mit verkohltem Reisig gefüllt ist. Dann wird sie wie ein Meiler bedeckt (vgl. auch Bornemann 1776, S. 82; Döbel 1783, S. 68; Trunk 1789, S. 313). Die Köhlerei in der Grube wird allgemein als die älteste Form der Holzverkohlung bezeichnet, die sich ohne Veränderung seit der Vorzeit erhalten hat (Berg 1830, S. 4). Der Vergleich der neuzeitlichen Gruben mit denen aus der Kaiserzeit und dem Mittelalter bestätigt dies. Die Grube behielt auch nach dem Aufkommen der stehen den und liegenden Meiler ihre Daseinsberechtigung. In ihr wurde vornehmlich Ab fallholz bzw. Reisig verkohlt (vgl. Beckmann 1777, S. 68; Berg 1830, S. 81; Moser 1757, S. 405). Darüber hinaus lag ihr Wert darin, daß eine kleinstückige Kohle ge wonnen wurde, wie sie vor allem von den Schmieden benötigt wurde (Cramer 1766, S. 187; Trunk 1789, S. 313). Abb. 7. Köhler bei der Arbeit an zwei Kohlengruben. Nach einem Holzschnitt V. Birringuccios 1556. 11 Die Vorlage für diese Abbildung ist ein Holzschnitt aus V. Biringuccio: La pirotechnia. Paris 1556. Das Original und weitere Ausgaben in italienischer Sprache befinden sich im Besitz der Abteilung Wissenschaftlicher Altbestand der Bibliothek der Bergakademie Freiberg, der für die Anfertigung einer Fotokopie gedankt werden soll.