Abb 14 Liebon-Zscharnitz, Kr. Bautzen. Teil der Perlen aus Grab 28 (nach Corpus, IV. Lief.). 1:1. oder mehrerer kleiner bäuerlicher Siedlungsgemeinschaften handelt. Seine genaue zeitliche Einordnung ist nur unzureichend möglich. Nach der Größe und z. T. recht massiven Form der Schläfenringe ist mit einer Belegung des Bestattungsplatzes im 11. Jh. und wohl noch im frühen 12. Jh zu rechnen, wie ein Vergleich sowohl mit dem thüringischen (Bach/Duek 1971, S. 22 ff. Dusek 1983, S. 49) als auch mit dem südpolnischen Raum zeigt (Wachowski 1975, S. 48 ff., besonders die Gräberfelder von Krzanowice, Opole-Groszowice, Tomice und Wielowies). Es ist anzunehmen, daß die Bestatteten die Taufe empfangen hatten, aber nicht bei der weit entfernten Parochialkirche, sondern in unmittelbarer Nähe ihrer Sied lung beigesetzt worden sind. In dieser für große Teile des westslawischen Sied lungsgebietes typischen Übergangsstufe von der althergebrachten einheimischen zur christlichen Bestattungsweise ist die Beisetzung in Tracht und mit Schmuck eine übliche Erscheinung, wobei es auch immer wieder Anzeichen für den noch nicht voll gefestigten Glaubenswechsel gibt, wie etwa die möglichen Hinweise auf Vampiris-