Flachgräberfeldern. Daneben wurde auch die Nachsetzung in urgeschichtlichen ober irdisch sichtbaren Grabanlagen geübt. Das Gräberfeld wurde, wie allgemein üblich, am Osthang einer Bodenwelle offen bar in der Mitte zwischen den beiden heutigen Ortschaften angelegt (Abb. 2). Lie bon wird erstmals 1332, Zscharnitz 1361 erwähnt. Die beiden immer wohl nur sehr kleinen weilerartigen Niederlassungen waren 1580 (Blaschke 1957, S. 16, 34) und offensichtlich auch davor zu Göda eingepfarrt. Die dortige romanische Kirche war Zentrum einer der wenigen frühen Großparochien in der Oberlausitz (Schlesinger 1962, S. 207 f.). Im zentralen Bereich der Anhöhe und östlich der damaligen Sand grube wurden anstehender Schwemmsand und Kiesschotter durch etwa 0,4 m mäch tigen Lößlehm und Humus in etwa gleicher Stärke überlagert; im östlichen Teil des Gräberfeldes, zum Hang hin, wurden die beiden Deckschichten deutlich schwächer. Die Erhaltung des Skelettmaterials war unterschiedlich. Häufig ließen sich nur noch Reste der Lang- und Schädelknochen nachweisen; mehrfach waren die Knochen völlig vergangen. Es heben sich Areale mit gutem Erhaltungszustand heraus, die ne ben dem Alter der Verstorbenen wohl auf die wechselnden Bodenverhältnisse zu rückzuführen sind, so etwa in dem Bereich zwischen den Gräbern 4, 16, 29, 33 und 35. Dagegen waren im Norden der Untersuchungsfläche kaum noch Skelettreste an zutreffen. Auf Grund dieses insgesamt schlechten Erhaltungszustandes und der sehr brüchigen Konsistenz der vorgefundenen Knochenreste sowie wegen Umlagerungen im Museum Bautzen mußte auf eine anthropologische Auswertung verzichtet wer den. Welche Befunde sich auch noch bei diesen Erhaltungsbedingungen der Skelett reste gewinnen lassen, zeigt die Arbeit von K. Simon (1982) über das Gräberfeld von Schirmenitz, Kr. Oschatz. 1 Auch bei den nachweisbaren Beigaben war die Erhaltung oft mäßig bis schlecht; gerade unter den recht häufig auftretenden Schläfenringen ließen sich einige Stücke kaum bergen oder sind vereinzelt nur noch indirekt durch Färbung der entsprechen den Knochenpartien belegt. Auch Holz hat sich innerhalb der Grabgruben so unge nügend erhalten, daß meist keine sicheren Schlußfolgerungen auf die Bauweise mög lich sind. Dagegen hoben sich die Grabgruben bis auf wenige Ausnahmen sehr deut lich im umgebenden Boden ab. Dadurch konnten auch beigabenlose Gräber, in denen das Skelettmaterial völlig vergangen war, und eine relativ hohe Anzahl von Kinder gräbern erkannt werden. Das Bild wird nur durch einige spätere Störungen und wenige Überlagerungen von Grabanlagen verunsichert. So konnte eine geringe An zahl von Grablegen noch nachträglich bei der Aufarbeitung der Plana und Profile eindeutig identifiziert werden. Das Gräberfeld ist sicher nicht vollständig ausgegraben. Die Grenze des Bestat tungsplatzes wird nur im Ostteil der Grabungsfläche und im Westen am Sandgruben rand sichtbar. Alle Reihen laufen nach Süden in den Sandgrubenbereich hinein wei ter. Über die Grabungsgrenze im Norden erstrecken sich mit Sicherheit nur die öst- 1 Die dort nach dem damals bekannten Grabinventar gegebene Datierung (Abb. 16, S. 213) für un seren Bestattungsplatz ist zu korrigieren. Er ist nun in den späteren, wieder ansteigenden Ast der slawischen mittleren Körperhöhen zu setzen.