sein, die im Laufe so zahlreicher Jahrhunderte nach und nach leicht weggeschwemmt ward, da, wie schon erwähnt, die Gegend etwas lehnan geht. Der ganze Fund an bronzenen Geräthen bestand aus 1. ungefähr 40 Sicheln, wovon mehrere zerbrochen und gegen 100 größere und kleinere Sichelbruchstücke 2. gegen 15 Celts (Framecn) zum Theil defeckt und gegen 15 Bruchstücke von solchen. 3. gegen 5 kleine Schwerdtbruchstücke 4. 6 Lanzenspitzen, wovon eine defect 5. 9 Ringe, wovon einige defect 6. das Viertheil muthmaaßlich von einem bronzenen Schild oder Harnisch 7. eine Anzahl kleine meist defecten bronzenen Gegenstände z. B. Messerklingen, Meißel, Drathe, Ring- und Nadelbruchstücke, so wie solche von Gefäßen und Verzierungen. 8. 9 theils kuchen- theils stangenförmige Bronzemassen zum Schmelzen, (Barren); endlich noch 9. eine Anzahl ungeformte Bronzebruchstücke zu demselben Behufe. Der ganze Fund hat 40-50 Pfd. betragen. Großenhain d. 14 Decbr 1854 Rentamtmann Karl Preusker Eine bei diesen Bronze mit befindliche, als ein Unicum zu betrachtende Gußform wurde nicht zu gleich mit den Bronzen, sondern mehrere Stunden davon entfernt (bei Nieder-Zschauitz unweit Gro ßenhain) gefunden, rührt aber unbezweifelt von derselben Gießstätte her, von der jene Bronzen ab stammen. K. Pr. Anlage 3 Schreiben des Direktors der Königlichen Bibliothek im Japanischen Palais Gustav Klemm an Karl Preusker über die daselbst im Antikenkabinett neu aufgestellte Preuskersche Sammlung, Einladung zu deren Besichtigung und zur Kenntnisnahme der Manuskripte und reichen Abbildungen für Gustav Klemms neues kulturgeschichtliches Werk (2. Juni 1854): Lieber Freund. Seit mehreren Tagen will ich an Sie schreiben, komme aber immer nicht dazu. Mir bleibt nichts als Ihnen nun zu schreiben, wenn ich auch keine Zeit dazu habe. Ihre Sammlung ist nun aufgestellt und wenn auch nicht mit alttestamentarischer Judenpracht, doch zweckmäßig und anständig in einem besondern, ans Antikencabinet anstoßenden Zimmer. Die Sachen nehmen sich ganz gut aus, die Bronzen und Steine sind in Glaskästen ausgestellt. Die Urnen in meh reren Reihen übereinander auf blutrothen Hintergründe. Nun kommen Sie aber auch bald herein und schauen. Dann will ich Ihnen auch meine Nova zeigen, sowohl an Sachen als an Zeichnungen und an Holzschnitten zu meinem neuen Werke. Der Druck wird bald beginnen und Ende Juli der 3. Band - den ich voraussende, Waffen und Werkzeuge ausgegeben werden, dazu kommen 300 Holzschnitte, die ganz vortrefflich ausfallen wer den, wenn die Schneider ihre Sache so gut machen wie die Zeichner. Doch nun addio. In alter Freundschaft immerdar Dresden, 2 Jun. 1854. Ihr Gustav Klemm 21