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Ein Vergleich der Resultate beider Fachgebiete war bisher nur für wenige Grä berfelder möglich. Es wird deshalb erwartet werden, daß - selbst bei schmaler Ma terialgrundlage - eine Gegenüberstellung von anthropologischer und archäologischer Geschlechtsdiagnose erfolgt. Tab. 8. Wendishain, Kr. Döbeln. Vergleich der aus dem Beigabeninventar abgeleiteten archäologischen mit der anthropologischen Geschlechtsdiagnose. Grab-Nr. Beigabeninventar Geschlechtsdiagnose archäolog. anthropol. 1 keine Beigaben — 9 2 2 Gürtelhaken, Gürtelring, geringe Frgte. von 1 Fibel und 1 Nadel (Eisen) 9 9 3 Gürtelhaken, Frgt. Gürtel ring (Eisen), Frgte. Kno chennadel mit Kegelkopf und verziertem Schaft oberteil 9 9 5 Frgte. von Nadelschaft (Knochen) — <3 6 Frgt. Gürtelhaken (Eisen) — 9 10 Frgte. Nadelschaft mit gekröpftem Hals (Eisen) ? 9 <5 11 Frgte. Nadelschaft, ge kröpft, eingebogener Kopf (Eisen) ? 9 9 12 Wenige Eisenreste, da von einer von Nadelschaft 8 13 Frgte. von Scheibenkopf nadel, Schaft gekröpft (Bronze) ? 9 9 14 Frgte. Nadelschäfte (Eisen und Knochen) — d 15 Geringe undeutbare Eisen reste — 9 16 Doppelkonischer Spinn wirtel, Gürtelhaken, Frgt. von Nadelschaft (Eisen) 9 9 Das Beigabeninventar der 12 anthropologisch geschlechtsbestimmten Erwachse nen ist spärlich. Nur wenige Gegenstände bzw. Beigabenkombinationen sind ein deutig geschlechtsspezifisch. Eine Interpretation ist daher nur in engen Grenzen möglich und als Versuch zu werten (Tab. 8). Den Gräbern Nr. 2 (4 Beigaben), 3 und 16 (je 3 Beigaben) können durch ihre Mitgift mit Sicherheit weiblichen Indivi duen zugeordnet werden, 27 was Übereinstimmung mit der anthropologischen Dia gnose ergibt. Grab Nr. 14 enthält Teile von mindestens 2 Beigaben (1 Eisennadel, 27 Zu Grab Nr. 2 war Kaufmann im archäologischen Vorbericht (1981, S. 28) schon zu gleicher Aus sage gekommen.