den die vorliegenden Partes petrosae auf Geschlechtszugehörigkeit geprüft. Von den 16 LB enthielten immerhin 11 Felsenbeine, was einem Anteil von 69 Prozent ent spricht und die hohe Koinzidenz von LB und Pars petrosa erneut bestätigt. In 8 der 12 Erwachsenengräber kamen Felsenbeine vor, nur diese werden für die folgende Gegenüberstellung berücksichtigt (Tab. 4). In vier Fällen (Gräber 6, 11, 13, 14) Tab. 4. Wendishain, Kr. Döbeln. Vergleich der getrennten Geschlechtsbestimmung von Leichenbrand und Partes petrosae von 8 erwachsenen Individuen (? = nicht bestimmbar wegen widersprüchlicher Ergebnisse der Diskriminanzanalyse). Grab.-Nr. Leichenbrand ohne Pars petrosa Pars petrosa Übereinstimmung links rechts 6 9 9 9 9 9 11 9 9 9 9 9 13 9 9 9 9 9 14 <5 <3 <5 <5 <3 3 9 — 8 keine 12 <3 ? ? — 15 9 ? — — 16 9 — ? — war das Geschlecht für LB und beide Partes petrosae (Diskriminanzfunktion I und II einheitlich) identisch. Von den übrigen vier Gräbern zeigte Grab 3 für LB und Pars petrosa (Diskriminanzfunktionen einheitlich) ein differentes Geschlecht. 18 Für die Gräber 12, 15 und 16 war ein Vergleich nicht möglich, da die Ergebnisse der Dis kriminanzanalyse der Partes petrosae so widersprüchlich waren, daß ein Geschlecht nicht festgelegt werden konnte. Die Brauchbarkeit der Pars petrosa für den Abgriff mathematischer Parameter hängt vor allem vom Erhaltungszustand im Bereich der gewählten Meßpunkte ab. Die hier ausgewerteten Felsenbeine waren zum Teil mor phologisch so verändert, daß die Meßwertgewinnung nicht exakt erfolgen konnte. 19 Dazu kamen methodische Schwierigkeiten bei der Gewinnung der Winkelmaße (Variablen 4 und 5 bei Wahl) mittels Tonabdruck des Porus acusticus internus (Taf. 18,2-4). Besonders unsicher war hier die Festlegung der Basislinie. 20 Dar über hinaus erwies sich auch der Meßwert für die Petrosahöhe (Variable 3 bei Wahl) wegen der eng beieinander liegenden Geschlechter-Trennwerte als wenig geeignet. Nach meinen bisherigen Erfahrungen konnte die Geschlechtsbestimmung der Partes petrosae ossis temporalis nicht überzeugen. Schuttkowski und Herrmann (1983, 18 Nach dem äußeren Aspekt waren Leichenbrand und Pars petrosa zusammengehörig. Ein Ver tauschen ist wenig wahrscheinlich. Es wird davon ausgegangen, daß die Bestimmung des LB richtig war. 19 Zur Zeit laufende anthropologische Untersuchungen einer wesentlich größeren Zahl bronzezeitlicher LB aus dem Dresdener Raum durch den Verfasser lassen die gleiche Situation erkennen. 20 Die Werte waren an den mehrfach von gleichen Felsenbeinen hergestellten und vermessenen Ton abdrücken nur ungenügend zu reproduzieren.