AFD | Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege [ 31, 1987 | S. 137-155 EIN BEGRÄBNISPLATZ DER VORRÖMISCHEN EISENZEIT IN FLUR WENDISHAIN, KREIS DÖBELN Von Hans Kaufmann Am 8. August 1979 waren Mitarbeiter des Rates der Stadt Waldheim beim Ausbau eines Naturlehrpfades auf urgeschichtliche Urnen gestoßen. Die Fundstelle befindet sich auf einem Felssporn über dem bewaldeten linken Hochufer der Freiberger Mulde (Mbl. 4843 [45], N 21,7/0 2,25; Abb. 1, Taf. 15). Das betreffende Flurstück heißt May-Lust. In diesem Terminus ist der Name von Oberförster O. May, Minkwitz, enthalten, nach dessen Plänen jenes Ausflugs- bzw. Erholungsgebiet im vergangenen Jahrhundert angelegt wurde. Die fragliche Gegend liegt im äußersten Norden der Gemarkung Wendishain. 1 Die Entdeckung wurde umgehend dem Kreismuseum auf Burg Mildenstein in Leisnig gemeldet, von dessen Mitarbeitern - zusammen mit Angehörigen des zu gehörigen Jugendklubs - weitere Sondierungen, 2 zugleich auch die entsprechende Meldung an das Landesmuseum für Vorgeschichte in Dresden, 3 4 ausgingen. So be gab sich Dipl. phil. K. Kroitzsch als zuständiger Kreisbodendenkmalpfleger anschlie ßend vor Ort. Aufgrund des vorliegenden Fundmaterials vermochte er bereits eine Datierung in die jüngere vorrömische Eisenzeit vorzunehmen. Am 12. November des gleichen Jahres fanden daraufhin am Fundplatz weitere Ausgrabungen seitens des Dresdner Landesmuseums (Dipl. phil. W. Baumann; Ver fasser: Gräber 7 und 8) statt. Sie wurden unterstützt durch Heimatfreunde des Kul turbundes der DDR, Ortsgruppe Döbeln/* an ihrer Spitze der verdienstvolle ört liche Bodendenkmalpfleger Rudolf Kirsten. 5 - In einem Vorbericht über die bisher erzielten Ergebnisse kamen vornehmlich die unverkennbar ausgeprägten Jastorfein flüsse zum Ausdruck (Kaufmann 1981 b). 1 Zu ersten Hinweisen bzw. Vorberichten vgl. Kaufmann 1981; Jacob/Quietzsch 1982, S. 439 f.; Kaufmann, 1987, Abb. 1. 2 Die auf diese Weise zunächst geborgenen Gräber umfassen die Anlagen 1 bis 6. 3 Fundmeldung, erstattet vom Direktor des Kreismuseums Burg Mildenstein zu Leisnig, G. Wust, unter dem 13. August 1979; Nachweis: Archiv urgeschichtlicher Funde aus Sachsen, Ortsakte Wendishain. 4 Treue Helfer waren Dipl.-Chem. W. Hirsch, Waldheim, P. Kirsten, Leisnig, und M. Voß ein schließlich des oben besonders hervorgehobenen R. Kirsten, Döbeln. Ihnen allen gebührt für den begeisterten Einsatz herzlicher Dank. 5 Vgl. die Würdigung dieses unermüdlichen Förderers prähistorischer Interessen anläßlich seines 80. Geburtstages in Ausgrab. u. Funde 30, 1985, S. 251.