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auch heute noch den Problemen der Bodendenkmalpflege. Als langjähriger Vorsit zender des Beirats für Bodendenkmalpflege beim Ministerium für Hoch- und Fach schulwesen hat er wesentlichen Anteil an der Entwicklung der Bodendenkmalpflege und deren Förderung durch die staatlichen Institutionen. Die Propagierung dieser staatlichen Aufgabe war für ihn stets wichtiges Anliegen, dem er auch eine größere Anzahl Publikationen widmete. Zahlreiche Grabungen in Sachsen, die national und international große Resonanz fanden, resultierten aus bodendenkmalpflegerischen Verpflichtungen. Hier seien nur die Fundplätze von Zauschwitz, Kr. Borna, oder die in der Harth bei Zwenkau, Gräberfelder wie Niederkaina, Kr. Bautzen, und Liebersee, Kr. Torgau, genannt, oder auch Burgen wie Höfgen, Zehren, Groitzsch und Meißen. In diesem Zusammenhang müssen auch die Bemühungen des Jubilars um die Initiierung der archäologischen Stadtkernforschung gesehen werden. Mit den archäologischen Untersuchungen in den durch Bomben total zerstörten Alt stadtkernen von Dresden, Leipzig und Chemnitz/Karl-Marx-Stadt und der relativ kurzfristigen Teil- bzw. Gesamtpublikationen der Ergebnisse wurde ein innerhalb der DDR vorbildlicher Publikationsstand erreicht, der gleichzeitig die Basis für weiterführende Stadtkerngrabungen, z. T. in der Bergstadt Freiberg, aber auch in Dresden selber, bildet. W. Coblenz stellte sich den Verpflichtungen der Bodendenkmalpflege auch unter dem Aspekt, ältere Grabungen der Wissenschaft bekanntzugeben. Es seien nur die Untersuchungen auf der bronze- bis früheisenzeitlichen Befestigung auf dem „Vater unserberg“ von Niederneundorf, Kr. Niesky, oder dem Gräberfeld von Prositz, Kr. Meißen, genannt, deren Ergebnisse von ihm publiziert wurden. Aus dieser bodendenkmalpflegerischen Sicht erwuchs auch sein Interesse an den spätbronze-/ früheisenzeitlich befestigten Siedlungen Sachsens und den dabei von ihm angereg ten Vermessungen einer beachtlichen Anzahl dieser Objekte. Auch hier sei nur das Burgendreieck bei Seuslitz-Diesbar mit der „Goldkuppe“ erwähnt. Die Arbeit von Werner Coblenz würdigen zu wollen, ohne auf seine umfassende Tätigkeit als Herausgeber zu verweisen, wäre unangemessen. Wie kein zweiter Lei ter einer Forschungsstelle in der DDR hat er seit den fünfziger Jahren eine inten sive Arbeit auf diesem Gebiet geleistet. Viele Jahre im Selbstverlag, dann lange maßgeblich an der inneren Gestaltung der Publikationen beteiligt, wirkte er als Her ausgeber der „Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege“ (AFD) für die Bände 1-26, der Beihefte 1-17 zu den AFD, in denen wichtige mono graphische Arbeiten erschienen, schließlich der Reihe „Veröffentlichungen des Lan desmuseums für Vorgeschichte Dresden“, Bd. 1-16, ebenfalls monographischen Charakters, und der in Zusammenhang mit der Stadtkernforschung in Dresden ent standenen Reihe „Forschungen zur ältesten Entwicklung Dresdens“, Bd. 1-5. In den erst vor wenigen Jahren begründeten und im Eigenverlag erscheinenden „Klei nen Schriften des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden“ als jüngster Publi kationsreihe wird in den nächsten Jahren auch eine Anzahl monographischer Arbei ten des Jubilars vorgelegt. Berücksichtigt man, daß neben den genannten Reihen noch eine größere Anzahl Monographien und Sammelbände von ihm herausgegeben