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An der kulturellen Zuweisung zur Lausitzer Kultur kann kein Zweifel bestehen. Die Keramik läßt sich sowohl mit der aus dem Altenburger Land (Gomolka 1958) als auch mit jener aus dem Vogtland (Coblenz 1954) vergleichen, wobei betont werden muß, daß im Zwickauer Gebiet bisher, abgesehen von den Gefäßfragmenten aus der Siedlung an der Schweinemästerei in Schönau und dem Stenner Dreiwulst schwert, noch keine typischen südlichen Elemente festgestellt werden können, wie sie für das Vogtland und Ostthüringen charakteristisch sind und die letzten Endes K. Peschel (1969) veranlaßten, eine Osterländische Gruppe der Lausitzer Kultur herauszustellen. Es muß der weiteren Forschung vorbehalten sein zu klären, ob das Zwickauer Land mit zu diesem Bereich gerechnet werden sollte. Hier müssen vor allem Neufunde abgewartet werden. Der Siedlungscharakter der Fundplätze von Schönau und Crossen läßt sich sowohl am keramischen Material als auch an dem ergrabenen Befund der Siedlung vom Anstaltsfriedhof belegen. Bei der Keramik dominieren schlecht gebrannte, dick wandige, grob gemagerte, oftmals gerauhte, unverzierte Scherben. Soweit rekon struierbar, handelt es sich meist um Reste großer Siedlungsgefäße, die zuweilen unterhalb des Randes mit Fingertupfenleisten versehen sind (Abb. 3,12, 4,9). Da neben treten auch kleinere Gefäßtypen, wie Schüsseln und Tassen, auf, die dann eine bessere Qualität aufweisen. Aufbringen eines glatten Überfanges kommt häufig Abb. 7. Verbreitung der jungbronze- bis früheisenzeitlichen Fundplätze im Zwickauer Land. 1 Crossen, Siedlung, 2 Zwickau - Eselswiese, Einzelfund, 3 Stenn, Hügelgrab, 4 Wiesenburg, OT Schönau, An staltsfriedhof, Siedlung, 5 desgl., Ortsmitte, Siedlungsreste, sekundär umgelagert (?), 6 desgl., Schweinemästerei, Siedlung.