Abb. 9. Grabungsbefund im Bereich des „Erzschmelzofens“ auf der Heidenschanze in Dresden-Coschütz, rekonstruiertes Schichtenprofil (nach Pietzsch 1971, Abb. 2). dürften ihnen solche auch in Coschütz nicht verborgen geblieben sein. 41 Verhüttungs anlagen sind also gerade hier zu erwarten; in der rekonstruierten Art und Weise haben sie jedoch ganz gewiß nicht existiert und funktioniert. Ein Ofen von mehr als 5 m Durchmesser und 3,5 m Höhe (Abb. 10) scheidet allein wegen seiner geradezu gigantischen Dimensionen für die frühe Metallgewinnung von vornherein aus. „Obwohl etwa ein Viertel ... fehlte und ein beachtlicher Teil ... schräg abgetragen war, hinterließ er uns noch etwa 9 m3 Ofen- und Füllmasse als Rückstand“, wurden doch allein „für die Wandung der Ofenkuppel mehrere Kubikmeter Lehm benötigt“ (ebenda, S. 36, 41). Nach der erschlossenen Form ergäbe sich ein Volumen von etwa 42 m 3 ; das wäre mehr als das Zweitausendfache des für den Taltitzer Ofen angenommenen Wertes. Die größeren Erzschmelzöfen des gewiß auf der Höhe der Zeit stehenden Verhüttungszentrums im Timnatal faßten demgegenüber auch nur 0,04 — 0,06 m 3 (Bachmann/Rothenberg 1980, S. 221). Die seit langem bekannten ostalpinen Anlagen waren von ähnlich bescheidener Größe (Zschokke/Preuschen 1932, S. 247), und auch theoretische Überlegungen zum 41 Erstmals erwogen bei Jacob 1982, Anm. 69; ferner Simon 1982, S. 343, Anm. 3; 1985a, S. 159; 1990, S. 313; 1992b, Abb. 1; Bouzek/Koutecky/Simon 1989, S. 210; zu den Kupferglanzvorkommen zuletzt Thalheim/Reichel/Witzke 1991, bes. S. 8, 62f.