C Humus H ! H I weißer Sand UIIIIID graue Grubenfüllung lllllllllll schwarze Grubenfüllung I: .. | Knochenbrand l 1 ^ 1 ^ | Schlacke Abb. 8. Schmelzofenreste von Parchim. Planum und Profil der Gruben (nach Becker 1989, Abb. 2). fehlen. Der Taltitzer Befund findet neuerdings eine gewisse Bestätigung in spätbron zezeitlichen Schmelzofenresten von Parchim (Becker 1989). Von zwei durch eine kurze Rinne (L0,15, T 0,1 m) miteinander verbundenen Gruben vergleichbarer Form und Größe enthielt die tiefere mit ovalem Umriß, steilen Wänden und ebenem Boden (L 0,8, T 0,6 m unter dem Ackerboden) außer Siedlungsresten mehrere Schlackestücke, einen ganzen und Fragmente weiterer Düsenziegel sowie einen kleinen Schmelztiegel. Von ihr aus könnte durch den Kanal Luft in einen benachbarten Ofen geblasen worden sein, auf den allerdings wiederum nur noch eine muldenförmige Grube (Dm 0,8, T 0,4 m) hinwies (Abb. 8). Die Mecklenburger Anlage besaß demnach eher nur ein Gebläse. Sie diente vermutlich dem Auf schmelzen von Barren- und Altmaterial. Nur formal vergleichbar erscheint die erheblich geräumigere Einrichtung von Saint Germain-du-Plain im Tal der Saöne aus dem Ende der Urnenfelderzeit (Bonnamour 1976, S. 128, Taf. 34; vgl. dazu Roden/Weisgerber 1989, Anm. 58). In den kleinen Arbeitsgruben zu Füßen des Taltitzer Ofens konnten die voluminösen Gebläse 38 auf Dauer nicht etwa stehend oder knieend bedient werden; eher mögen die Betreiber dabei etwas entfernter auf den äußeren Grubenkanten gesessen haben. Auf dem Fragment einer rotfigurigen Schale im Ashmolean Museum Oxford ist ein solcher Windjunge sitzend oder hockend, mit den Händen an den Griffleisten seiner Blasebälge, vor einem Ofen wiedergegeben (Oddy/Swaddling 1985, Abb. 10; Weisgerber/Roden 1986, S. 13, Abb. 17). Nach den Grubenausgüssen zu urteilen, war die Umschlagkante an beiden Außenwänden tatsächlich wie zum 38 Nach den Proportionen auf altgriechischen Darstellungen waren die Bälge etwa drei- bis fünfmal so lang wie die Düsen (Weisgerber/Roden 1986).