diesen untersuchten Schwertern fanden sich neun Exemplare, die eine Bleifüllung in ihrem hohlgegossenen Griff aufwiesen. 2 In dem dem Jubilar gewidmeten Beitrag sollen die radiographischen Untersu chungsergebnisse dieser kleinen Gruppe von Schwertern im einzelnen vorgelegt werden. Antennenscbwert von Baasdorf, Kr. Köthen: Wahrscheinlich aus einem Hortfund. Heimatmus. Zerbst. Lit.: Bethge 1925, S. 24f., Abb. 6; Sprockhoff 1934, S. 101, Nr. 49; 1956, I, S. 9 (Abb. 1,7). Der Griff dieses Schwertes ist hohl gegossen und bildet zusammen mit dem Knaufmitteldorn und den beiden Antennenspiralen ein einheitliches Gußstück. Die mit einer Nietplatte versehene Klinge ist mit drei Pflocknieten befestigt. Möglicher weise handelt es sich dabei um eine Zweitklinge. Die ursprüngliche Klinge wies wahrscheinlich noch eine verlängerte Zunge auf, die durch zwei weitere Griffsäulen nieten befestigt war. Vermutlich durch einen Bruch wurde die Erstklinge später durch die jetzt vorhandene Klinge ersetzt. Bevor diese eingesetzt werden konnte, mußte jedoch der im Griff verbliebene Befestigungsteil der ursprünglichen Klinge entfernt werden, was die Beseitigung der insgesamt fünf Befestigungsniete voraus setzte. Die gegenwärtig vorhandenen Nieten mit breiten Plattenköpfen sind deshalb als sekundär zu betrachten. Wie die Radiographie vom Griff dieses Schwertes zeigt, sind etwa Dreiviertel der Griffhülse mit einem eingegossenen Bleikern versehen. Erkennbar ist dieser Bleieinguß, weil das Blei wegen seines hohen Atomgewichtes nur wenig strahlungsdurchlässig ist und infolgedessen die Bleifüllung auf der Radiographie als überaus starke Aufhellung in Erscheinung tritt. Über dem eingegossenen Bleikern hat sich ein Schlackepfropfen abgesetzt, der bis zum Übergang vom Heftmund zur Griffhülse reicht. Bedingt durch seine stark strahlendurchlässige poröse Struktur, ist dieser Schlackenabsatz auf der Radiographie selbst nur undeutlich sichtbar. Sicher festgestellt werden konnte er deswegen, weil in Höhe des Schlackepfropfens die Griffsäule durchgebrochen ist. Daß der Bruch an besagter Stelle auftrat, ergab sich zwangsläufig, denn hier weist die Griffhülse ihre geringste Wandstärke auf, und im Unterschied zu der mehr als Drei viertel des Hülsenraumes ausfüllenden Bleiplombe wirkte die Schlacke kaum stabilisierend auf die Griffwand. In ihrem Bereich lag die Schwachstelle des gesamten Griffes. Nach der Radiographie zu urteilen, ist die Bleifüllung in den Griff dieses Schwertes erst eingebracht worden, nachdem man zuvor das Befestigungsteil der ursprüng lichen Klinge entfernt hatte. Ebenso mußten vor dem Einguß die beiden Griffsäulen nieten wieder eingesetzt worden sein, wofür ihre feste Einbettung in das eingegosse ne Bleimetall spricht. Ihr eigentlicher Zweck bestand wohl darin, die in der Griffsäule K. Goldmann. Allen genannten Herren schulde ich dafür Dank. Zu besonderem Dank bin ich außerdem der Volkswagen-Stiftung verpflichtet für die Bereitstellung von Fördermitteln zur Finanzierung der angefertigten Isotopenradiographien. 2 Bereits G. Billig war bei seinen archäometrischen Untersuchungen auf die bleigefüllten Antennen schwerter von Baasdorf (Heimatmuseum Zerbst), Holzhausen (Landesmus. f. Vorg. Halle 1820) und Kehmstedt (Landesmus. f. Vorg. Halle 9388) sowie das Mörigenschwert von Kehmstedt (Landesmus. f. Vorg. Halle 9391) gestoßen.