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Die Metallanalyse führte B. Ullrich 4 mit einem Elektronenstrahlmikroanalysator (Kevex 7000) durch. Detailaufnahmen erfolgten mittels eines Rasterelektronen mikroskops Tesla BS 340. Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode liegt in der zerstörungsfreien und genauen qualitativen sowie quantitativen Bestimmung der enthaltenen Elemente. Im konkreten Fall war es aber leider nicht möglich, das Beil zerstörungsfrei zu analysieren, da hierfür ein Vakuum notwendig ist, was durch die starke Verschmutzung und die anhaftenden Holzreste nicht erreichbar war. Aus diesem Grund erfolgte die Entnahme eines Spanes aus dem Schaft, der die Erfordernisse der Untersuchungsmethode erfüllte. Die Messungen wurden an zwei Stellen des Spans durchgeführt und erbrachten folgende Ergebnisse (Tab. 1): Tab. 1. Chemische Zusammensetzung des Bronzebeiles von Eythra, Lkr. Leipzig Element Gewichtsprozent Messung 1 Messung 2 Durchschnitt Kupfer (Cu) Zinn (Sn) Zink (Zn) Nickel (Ni) 89,93 91,57 90,75 7,33 6,03 6,68 1,85 1,32 1,58 0,89 1,08 0,98 Die Analyse zeigt, daß neben Kupfer und Zinn auch Nickel und vor allem Zink in der Legierung enthalten ist (vgl. Witter 1936; Otto/Witter 1952, S. 210ff.). Der Zinkanteil ist sicherlich nicht mit zufälligen Beimischungen zu erklären. Die Metallzusammensetzung des Beiles weist aufgrund der konkreten Fundbedingungen auf ein frühes Legieren mit Zink hin. Die umfassende Diskussion der vorliegenden Metallzusammensetzung ist in diesem Rahmen nicht angestrebt. Wie oben schon festgestellt, hatte sich auf einer Seite des Beiles im Absatz noch ein 3,5 cm langer Rest der Holzschäftung erhalten. Das Holzfragment war sehr stark angegriffen, was wahrscheinlich der zunehmenden Austrocknung durch Grundwas serabsenkung und Lagerung an der Luft nach der Freilegung aus den Flußsedimenten durch den Bagger geschuldet ist. Wieviel von diesem Holz durch den Abraumbagger vernichtet wurde, läßt sich nicht rekonstruieren. Bei der Bestimmung der Holzart durch A. Steiger 5 hatte sich bei der notwendigen Aufbereitung des Holzes zur Probengewinnung leider das ganze Stück aus dem Absatz gelöst, seine Lage ist aber dokumentiert und rekonstruierbar. Außerdem zeichnet sich in der Patina des Absatzes die Holzschäftung deutlich ab. Trotz der starken Beeinträchtigung der Holzstruktur gelang die Bestimmung der Holzart. Der Schaft des Absatzbeiles bestand eindeutig aus Eichenholz, wobei eine 4 Herrn Dr. B. Ullrich, Bergakademie Freiberg, Institut für Silikattechnik, ist für die Durchführung der Bronzeuntersuchung herzlich zu danken. 5 Herr Ing. A. Steiger, Dresden-Hellerau, führte die Bestimmung des Holzrestes durch, wofür ihm herzlich gedankt sei.