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im Vergleich zur Ostseite steile Abfall — zumindest letzterer sollte auf jüngere Eingriffe zurückzuführen sein. Für die stufige Steinlage wie für die Kiesauffüllung müssen wir eine Erklärung schuldig bleiben. 13 Die unterste Steinlage (Beil. 2,B) erscheint ebenso regellos wie die Packung selbst — eine Abgrenzung ist gesucht, aber nicht gefunden worden. Die „Brandstelle“ in der Hügelmitte, die schon in Profil 1 aufgefallen war, war auch im Planum unter der Steinlage gut faßbar (Beil. 2,Q. Die Grube für die „zentrale Packung“ trat erstmals hier in Erscheinung. Sie ist offenbar erst nach dem Brand angelegt worden. Die in ihr verborgenen Gefaßteile zeigen alle teilweise erhebliche Spuren von sekundärer Feuereinwirkung und sind dementsprechend schon zerscherbt in die Grube geraten. Auf der Sohle lagen als Scherbenpflaster Reste folgender Gefäße: zwei bauchige Tassen (Katalog-Nr. 6 u. 7, Abb. 3,6), der Eitopf (Katalog-Nr. 8, Abb. 3,8), Scherben des Eitopfes (Katalog-Nr. 2, Abb. 2,9). Darüber waren der kleine Doppelkegel (Katalog-Nr. 3, Abb. 3,1) zerscherbt und an zwei verschiedenen Stellen (Beil. 2, F,i,4), ein Unterteilbruchstück eines großen Eitopfes (Katalog-Nr. 2) sowie abermals als Packung die Reste zweier weiterer Gefäße (Katalog-Nr. 4 u. 5) zwischen relativ großen Steinen eingekeilt. Zwischen den oberen Steinen in der Grube lagen Bruchstücke der Schale (Katalog-Nr. 1, Abb. 3,2), von der einzelne Scherben bis auf die Fußboden-(Brand-)Schicht verstreut waren (Katalog-Nr. 9). Leichenbrand war in geringen Resten durch den ganzen Hügel verstreut. 14 Von einer regulären Bestattung kann nicht gesprochen werden. Die zentrale Packung enthielt dafür ebenso wenige Anzeichen wie die in den Hügelaufbau eingestreuten Scherben. Eine „Nachbestattung“ wurde ebenfalls nicht nachgewiesen, wenngleich die Kiesauffüllung im Norden ein Hinweis darauf sein könnte. Der Hügel ist ursprünglich nicht als Grab angelegt worden. Die Verlängerung von Profil 2 nach Norden (Beil. 2) brachte zwischen 9 m und 13 m eine flache, grabenartige, im Unterteil dunkel verfärbte Eintiefung. Das Verhältnis der Sohlschicht zur alten Oberfläche unter dem Hügel war der am nördlichen Hügelfuß befindlichen modernen Abgrabung wegen nicht mehr feststell bar. So ist eine Verbindung des (Kreis-?)Grabens mit dem Hügel stratigraphisch nicht herzustellen. Der Gedanke an einen äußeren Kreis, der auch durch den bei 10 m im Graben stehenden großen Stein genährt wird, ist verlockend, findet jedoch in Profil 1 nur bedingt Bestätigung. Hier ist westlich wohl eine — stärker als in Profil 2 ausgeprägte — Einsenkung verzeichnet; im Osten jedoch fehlt, sieht man von dem schrägen, ehemals vielleicht senkrecht stehenden Stein bei 17 m (Beil. 1) ab, jede Spur. 13 Der Nordostteil des Hügels wurde nicht ergraben — er sollte, da er trotz erheblicher Substanzverluste immer noch über eindrucksvolle Größe verfügte, als Denkmal erhalten bleiben. Seitens der Kiesgrube droht ihm jedoch nach wie vor große Gefahr; die Rücksicht war letztlich doch fehl am Platze. 14 Entsprechend einer kurzen Durchsicht, die Herr Dr. K. Simon dankenswerter Weise ermöglichte, handelt es sich um Reste eines (?) eher grazilen, wohl jüngeren menschlichen Individuums. Anteile tierischen Leichenbrandes können nicht ohne weiteres ausgeschlossen werden.