noch als sehr lebensfähig und wirksam bestätigte Heidentum zwang sowohl zur Zurückverlegung des Bistums Zeitz nach Naumburg als auch zur Zurücknahme des Klosters Schmölln (4 km südlich von Altkirchen und quasi Nachbarort von Trebula!) noch 1140 nach Schulpforta bei Naumburg. 11 Zugleich darf diese Klostergründung direkt südlich von Trebula im Zusammen hang mit den genannten Fakten als ein weiterer Hinweis auf die Nähe einer Kultstätte gelten, insbesondere aber auch aus dem Vergleich von Klostergründungen im 12. Jh. nahe bei Kultplätzen andernorts (vgl. Brachmann 1987, S. 51). Die Nähe eines aso. Kultplatzes, vielleicht sogar des besonders bedeutsamen Kultortes im Burgward- bezirk Plisni, ist wahrscheinlich sogar als die eigentliche Ursache für die erste Klostergründung außerhalb eines Bischofssitzes im Sorbenland während des 11. Jh. (Schlesinger 1962, S. 120) in Schmölln anzusehen. Auf diesen Zusammenhang stößt man zumindest, wenn sprachliche und historische Fakten miteinander in Verbindung gebracht werden. In der Literatur ist bisher für den Raum Altenburg der Konnex von Kultstätten und kirchlich-klösterlichen Gründungen noch nicht beachtet worden. 12 Wie bei Modelwitz ist auch zu Schwanditz-Trebula ein Halbkreis von Befesti- gungs- bzw. Wall- und Wehranlagen feststellbar: Kertschütz, Dobitschen, Lumpzig- Großbraunshain, Löbichau, Nöbdenitz, Schmölln (Donat 1978, S. 370). Nach Angabe der Archäologen ist dabei in Schmölln wohl eine vergleichsweise ältere Wallanlage nachgewiesen. Aber auch hier ist die fachmännische Prüfung eines möglichen Zusammenhanges mit der slawischen Siedeltätigkeit notwendig. Es fällt auf, daß die genannten Orte am äußersten Rand des slawischen Altsiedelgebietes Plisni liegen und ihnen gegenüber westlich bzw. südlich das spätere deutsche Siedelgebiet beginnt. Zusammenfassend sei nochmals gesagt, daß im Raum Plisni südöstlich und südwestlich vom Burgwardmittelpunkt möglicherweise aso. Kultstätten bestanden haben. Die Lage „unweit von Burgen“ (vgl. Brachmann 1987, S. 49) läßt sich bestätigen. Wald und Quellwasser sind in beiden Kleinarealen nachweisbar. Die Gewässer fließen zur Pleiße. Die Zuflüsse vom Süden her, die dort vorhandenen Erhebungen bzw. Hügel sowie das Waldgebiet waren wohl von Bedeutung für die vermutlichen Kultplätze gerade südlich von Altenburg (vgl. Brachmann 1987, S. 51, 54, 56). Mit den vorgetragenen Gedanken ist die Hoffnung verbunden, daß von Seiten der Vor- und Frühgeschichtsforschung eine kritische Sichtung und mögliche Ergänzung vorgenommen wird. Erst dann wird wohl die Wahrscheinlichkeit der ausgesproche nen Vermutungen und Hypothesen mehr oder weniger verifizierbar sein. Die älteren Namenerklärungen von Schwanditz (vgl. Eichler 1965, S. 47; Hengst 1973, S. 169) werden als Möglichkeiten zunächst auch weiterhin zu beachten sein ebenso wie andererseits der oben dargestellte denkbare Zusammenhang von Modelwitz und Ehrenberg, für den es ca. 6 km weiter südlich in den ON Koblenz und Pfarrsdorf eine 11 Vgl. H. Patze im Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 9. Thüringen. Stuttgart 1968, S. 391 f.; ferner den Urkundentext von 1140 bei Rosenfeld 1925, Nr. 148, in deutscher Übersetzung bei Brachmann 1987, S. 53. 12 Hinweise auf frühe Kirchengründung an der Stelle eines heiligen Haines und auf Klostergründungen bei slawischen Kultstätten vgl. bei Brachmann 1987, S. 48, 51.