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Abb. 2. Peres, Lkr. Borna, Flur Neuholz, Funde aus dem Schnitt 1. 1:1. schriftliche Erwähnungen fehlen, bleibt unklar, welche herrschaftliche Beziehung und Rechtsvorstellungen mit diesem Landwehrabschnitt verbunden gewesen sind. Sicher ist seine Funktion als Flurgrenze. 6 Wenn die Datierung in das 13./14. Jh. stimmt, wäre zu überprüfen, ob hier einmal die bischöflich-merseburgische. Herr schaft um Zwenkau mit der markgräflich-meißnischen um Borna zusammentraf. Die einfache Gliederung der Landwehr von Peres stimmt im Erscheinungsbild mit früheren Landwehren in Sachsen überein. 7 Zusammenfassend kann gesagt werden: Die mittelalterliche Landwehr von Peres, Lkr. Borna, diente sicherlich der Abtrennung dörflicher Fluren. Dazu wurde ein einfacher Erdwall von 1,3 —1,8 m Höhe aufgeworfen. Durch Materialentnahme entstanden breite, flache Sohlgräben. Aufgrund der Scherbenfunde aus Schnitt 1 ist eine Datierung in das 13. Jahrhundert möglich. Die Landwehr wurde im Westen und im Osten geschnitten. Sicherlich sind nur Reste einer früher längeren Anlage erhalten. LITERATURVERZEICHNIS Beschorner, H. 1940: Landwehren und Flurnamenforschung. In: Beiträge zur Flurnamenforschung. Eugen Fehrle zum 60. Geburtstag dargebracht. Karlsruhe, S. 10 — 17. Beschorner, H. 1942: Grenzschutzlandwehren und Flurnamenforschung in Sachsen. In: Sachs. Flur namensammler, Nr. 16, S. 89 — 96. Bönisch, F. 1980: Neue Teilergebnisse zu Niederlausitzer Wüstungen. In: Gesch. u. Gegenwart d. Bez. Cottbus, S. 105-117. Butz, R. 1984: Die mittelalterlichen Landwehren des Bezirkes Dresden, ihr archivalischer, archäologi scher und siedlungs- und namenkundlicher Nachweis. Ungedr. Diplomarbeit, Pädagog. Hochschule Dresden. Butz, R. 1988: Die Landwehren der Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig, ihr archivalischer, archäologischer, siedlungs- und namenkundlicher Nachweis und zur Bestimmung ihrer Funktion. Ungedr. Diss. A, Pädagog. Hochschule Dresden. 6 Eintragung der Landwehr entlang der Flurgrenze siehe Flurnamenverzeichnis Amtshauptmannschaft Borna Nr. 115, Peres mit eingelegtem Kroquie der Flur Peres, Äquidistantenkarte des Königreiches Sachsen Nr. 42, 43 (Quellen im Staatsarchiv Dresden). 7 Weiterführende Äußerungen zum Erscheinungsbild und zur Funktionsdeutung sächsischer Landweh ren siehe Butz 1988.