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schön gewölbt und fast zu steil, wies die Westhälfte deutlich den Charakter einer Abgrabung (Abb. 2) auf. 10 11 Hügel 2 grenzt unmittelbar an den höheren Nachbarn an. Im Profil ist er kaum als Hügel kenntlich, hier erweckt er eher den Eindruck einer mehrlagigen „Steindecke“ (Beil. 1). Von der Hochfläche aus gesehen ist jedoch die Erhebung deutlich erkennbar. Seine Maße (0,8 m Höhe über der alten Oberfläche bei ca. 12 m Durchmesser) weisen ihn jedoch als ausgesprochen flach aus. Hügel 3, nördlich der beiden ersten gelegen, ist noch unscheinbarer (< 10 m Durchmesser, 0,4 m Höhe) und sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.” Hügel 1 Die Notbergung von 1984 hatte vor allem die Sicherung der Befunde zum Ziel. Zunächst wurde, um möglichst viel der Originalsubstanz zu erhalten, das Kies grubenprofil (Profil 1) aufgenommen (Abb. 1, Beil. 1). Zwischen 8 m und 17 m präsentiert sich Hügel 1 als mächtige, aber regellose Steinpackung mit geringer Kiesauflage. Eine mauerartige Begrenzung, wie sie das Profilbild bei 15 m suggeriert (vgl. auch Profil 2, Beil. 2), muß Vermutung bleiben. Scherbenkonzentrationen fanden sich bei 12 m zwischen 20 cm und 40 cm unter der Oberfläche (obere Streuung) sowie zwischen den unteren Steinlagen (untere Streuung). Die Funde wurden zunächst getrennt geborgen, die Bearbeitung in der Werkstatt zeigte jedoch, daß beide Komplexe Scherben der gleichen Gefäße enthielten (Katalog-Nr. 15, Abb. 4,7; Katalog-Nr. 16, Abb. 3,10). Demnach dürften die Gefäße alt zerstört und bewußt in die Hügelfüllung eingestreut worden sein. Die alte Oberfläche war unter beiden Hügeln in Form eines dünnen dunklen Bandes klar erkennbar erhalten; im Zentrum von Hügel 1 war dieses durch Feuereinwirkung rot gebrannt. Profil 1 (Beil. 1) zeigt, daß die Abgrabung im Westen von Hügel 1 12 einerseits zwar erheblich in die Hügelsubstanz eingriff, andererseits jedoch die alte Oberfläche möglicherweise nicht erfaßt hatte. Wir entschlossen uns daher, entlang der abermals vorgegebenen Störungslinie den Hügel erneut aufzuschneiden und zu versuchen, noch etwas vom Originalbefund der „Hügelsohle“ zu dokumentieren. Die Ergeb nisse sind in Beilage 2 dargestellt: die kompakte Steinmasse beeindruckt auch im Nord —Süd verlaufenden Profil 2 (Taf. 2, Beil. 2). Auffällig sind die stufige Gestaltung der Steinpackung, die (umgelagerte) Kiesauffüllung im Nordteil und der 10 Die Berichte von Lehrer Wächtler, Kamenz, sagen dazu folgendes aus: Wächtler hatte die Hügel 1937 bei Begehungen entdeckt und in seiner Meldung festgestellt: „Das eine ist an der Westseite angeschnitten. Große Steinblöcke (Nordischer Granit, Kieselschiefer) sind früher schon heraus gewühlt und beiseite geworfen worden.“ Wie er dazu in Erfahrung brachte, hatte 10 bis 15 Jahre zuvor der damalige Besitzer „... die beiden Hügelgräber einebnen wollen, um ein gleichmäßiges Gelände zu erhalten. Bald ist ihm aber die Arbeit zu mühsam geworden, zumal er nur auf Steine stieß ...“ (OA Horka). 11 Hügel 3 liegt „im Schatten“ der beiden größeren und ist derzeit nicht gefährdet. Er ist möglicherweise bereits früher eingeebnet worden. Auch für Hügel 2 vermutete Wächtler Abgrabungen. 12 Profil 1 erfaßt nur die originale Hügelsubstanz.