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auf der Linie Bautzen —Kittlitz —Oybin verfolgen läßt. Er nennt u. a. die Dörfer Ottenhain, Strahwalde, Ruppersdorf, Oberherwigsdorf und Berthelsdorf (Klecker 1989, S. 92 ff.). Altstraßenreste (Aurig 1989 a, Katalog) bestätigen diese Linien führung. Eine jüngere Führung zeichnet sich in dem Straßenzug Bautzen —Löbau —Zittau ab. 1367 (CDS II, 7, 25) erlaubt Karl IV. der Stadt Löbau, auf der neuen, auf städtische Unkosten erbauten Straße bei Ebersdorf von jedem Wagen zwei Heller zu erheben. 12 Zwanzig Jahre später legt König Wenzel fest (ZUB 522), daß von Zittau nach Meißen und Sachsen nur die alte Straße über Löbau und Bautzen gefahren werden soll. Teilweise stark ausgefahrene Hohlenreste weisen auf die Bedeutung der Straße hin (Aurig 1989 a, Katalog). Insgesamt ist eine Verdichtung des Wege- und Straßennetzes im 14. Jh. erkennbar. 13 Die Trassierung Die Linienführung dieser Verbindung ist als flußbegleitend und als Trasse zu kennzeichnen. Unterschiedliche Verläufe innerhalb einer Trasse bieten sich an (Abb. 1). Südlich von Görlitz 14 führte ein Strang westlich der Bundesstraße 99 über den Weinberg (Weinhübel). 1379 (CDL, III, 48) werden Maßnahmen zur Wegebes serung erwähnt, und 1481 erfolgte der Raub von vier Pferden an dieser Stelle (Seeliger 1909, S. 56). Aufgrund des Tagebaus ist eine Rekonstruktion des Verlaufs mit Hilfe von Altstraßenresten bis etwa Leuba nicht mehr möglich. 1514 (SRL NF III, S. 381) wird ein „steineweg nach Deutschossig geleget". Zwischen Deutsch-Ossig und Hagenwerder wurde der Fließnitzbach überquert. Umfangrei che Reparaturhinweise für die Brücke bzw. den Steg liegen ab 1376 vor (CDL III; Zahn 1989, Anm. 38). Eine alte Straße bei Nickrisch (Hagenwerder) wird 1353 (ZUB 190) im Zuge der Lagebeschreibung einer Wiese genannt. Der Steig führte weiter, immer auf dem Hochufer entlang, durch Leuba nach Ostritz. Vor der Überquerung des Steinbaches zwischen Ostritz und Leuba war für die westlich parallel verlaufende Verbindung die günstigste Gelegenheit, wieder in den Hauptstrang einzumünden. 12 Zwischen den Sechsstädten und den Städten Dresden und Hain (Großhain) erfolgte in Gegenwart des Markgrafen Wilhelm und der Berken von der Duba 1415 die Vereinbarung, daß die rechte Straße für verbundene Wagen nach Böhmen über Bautzen, Löbau und Zittau führt (Stadtbuch, BI. 54 b) und nicht über Hohnsteinisches Gebiet. Als alte Straße, über die man früher Salz und Kaufmannswaren transportierte, wird 1419 (ZUB, 1336) die Verbindung über Bautzen —Löbau —Zittau bezeichnet und als neue die über Waltersdorf — Reichenberg (Liberec), Gitschin (Jecin) und Turnau (Turnov) genannt und ihre Sperrung beschlossen. Beachtung sollte außerdem die als Böhmische Glas- oder Salzstraße bezeichnete Verbindung über Radeberg—Stolpen —Neustadt —Schluckenau (Sluknov) (OU 8500 von 1483) und die Verbindung Bautzen —Kirschau —Sohland finden (vgl. Aurig 1989a, S. 95ff.). 13 Eine Darstellung der Trassierung derStraße von Rothenburg bis Görlitz erfolgte durch K. Zahn (1989, S. 63 ff.). 14 Das Verhältnis des Begräbnisplatzes und Kirchortes Jauernick zur Verkehrssituation wie auch die Stellung der „antiquam stratam contra Jawornich“ von 1241 (CDS 11,1, 121) im Verkehrsgefüge der Oberlausitz bedarf weiterer Untersuchungen (vgl. auch Meiche 1908, S. 178; Jecht 1919, S. 72ff.).