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natus trans muldam, das um 1230 gegründet wurde (Bönhoff 1903, S. 43 ff.). Da Schönau alter hartensteinischer Besitz gewesen ist, können wir auch für das 13. Jh. eine Zugehörigkeit von Weißbach zur Herrschaft Hartenstein erschließen. 14 Ob Weißbach während der Filialzeit eine eigene Kirche besessen hat, ist unklar. Die bisherigen archäologischen Funde sprechen u. E. dagegen. Für das ausgehende 15. Jh. sind die ersten Weißbacher Pfarrer überliefert. Die zentrale Lage der inzwischen wohl nicht mehr genutzten (?) Wehranlage bot einen günstigen Kirchenstandort an. Es ist denkbar, daß zwischen 1460 und 1516 provisorisch umgestaltete Räume des einstigen Wehrbaues als Got teshaus dienten oder daß eine kleine Kapelle zur Wehranlage gehört haben könnte, ähnlich wie es von der benachbarten Wiesenburg bekannt ist (Streller 1971, S. 52). Diese Bauten mußten dann dem um 1515 erfolgten Kirchneubau weichen. LITERATURVERZEICHNIS Beier, H.-J. 1988: Ein mittelalterlicher Hausgrundriß aus Weißbach, Kr. Zwickau, im Westerzgebirge. In: Arbeits- u. Forsch.ber. z. sächs. Bodendenkmalpflege 32, S. 223 — 236. Billig, G. 1962: Mittelalterliche Wehranlagen im alten Reichsland. In: Aus Ur- und Frühgeschichte. Berlin, S. 142-175. Bönhoff, L. 1903: Der Muldensprengel. In: Neues Archiv f. Sächs. Gesch. 24, S. 43 — 66. Bönhoff, L. 1906: Der ursprüngliche Umfang der Herrschaft Hartenstein. In: Neues Archiv f. Sächs. Gesch. 27, S. 209-278. Bönhoff, L. 1908a: Die Burgen des sächsischen Erzgebirges. III. A. Im Westen. In: Glückauf 28, S. 65-70. Bönhoff, L. 1908b: Der Pleißensprengel. In: Neues Archiv f. Sächs. Gesch. 29, S. 13 — 81. Bönhoff, L. 1910: Die von Uttenhofen und ihre ältesten Beziehungen zur Wiesenburger Pflege. In: Alt-Kirchberg 2, S. 11 — 15. Geupel, V. 1984: Die mittelalterliche Wehranlage „Raubschloß“ Liebenstein bei Olbernhau, Kr. Marienberg. In: Arbeits- u. Forsch.ber. z. sächs. Bodendenkmalpflege 27/28, S. 289 — 307. Larisch, A. v. 1842: Bruchstücke antiquarischer Unterhaltungen (Zwickau und dessen Umgegend betreffend). In: Jber. d. vogtl. alterthumsforsch. Ver. zu Hohenleuben 17, S. 51—60. Sinner, F. B. 1752 a: Etwas von denen in Sachsen ehemals gewöhnlichen Haynen, in Specie bey Weißbach. In: Neu-eröffnete hist. Correspondenz von Alten und Neuen Curiosis Saxonicis. Dresden, S. 347-352. Sinner, F. B. 1752b: Fortsetzung der Nachricht von denen alten in Sachsen gewesenen Haynen. In: Neu-eröffnete hist. Correspondenz von Alten und Neuen Curiosis Saxonicis. Dresden, S. 354 — 361. Sinner, F. B. 1754a: Fortgesetzte historische Nachrichten von Weißbach unter der Herrschaft Solms- Wildenfels, aus dem MSto des Herrn Past. Friederich Benedict Sinners, allda, unter der Inspection Zwickau, 1 Stunde von Schneeberg. In: Neu-eröffnete hist. Correspondenz von Alten und Neuen Curiosis Saxonicis. Dresden, S. 183 — 191. Sinner, F. B. 1754b: Annales von Weißbach mit Hermersdorff unter der Herrschaft Solms-Wildenfels. In: Neu-eröffnete hist. Correspondenz von Alten und Neuen Curiosis Saxonicis. Dresden, S. 195-208. Sinneri, M. C. F. 1718: Loco quodam dubiae denominationis, Cygneam inter atque Schneebergam, rectius Luco, vulgo Romulusburg dicto. In: Miscellenia Lipsiensia ad incrementum rei litterariae edita 8, S. 317-333. 14 Ob Weißbach bereits seit seiner Gründung im ausgehenden 12. Jh. zur Herrschaft Hartenstein gehörte, läßt sich nicht belegen. Hypothetisch kann mit der Gründung von Klösterlein Zelle 1173 eine kleine Herrschaft Wildbach erschlossen werden, die sich vermutlich bereits um 1200 wieder auflöste und wohl im wesentlichen von den Meinheringern übernommen wurde.