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aus Berichten von M. C. E Sinner (1718, S. 324f.), F. B. Sinner (1752, S. 348, 355) und M. J. G. Weller (1764, S. 164) hervorgeht, 6 und auch auf der ältesten Karte der Herrschaft Wildenfels aus dem Jahre 1720 ist bei der Kirche der Standort der „Romulusburg“ verzeichnet. 7 Im 19. Jh. erwähnt u. a. A. v. Larisch (1842, S. 56) ebenfalls die Rommeisburg 8 und beruft sich hierbei auf M. J. G. Weller. Auch ist diese Anlage im Oberreitschen Atlas als „Rummels-Burg“ eingezeichnet. 9 Aller Wahrscheinlichkeit nach gehörte die kleine Anlage den Herren von Weißbach, die im 14. Jh. mehrfach als Burgmannen bzw. Gefolgsleute der Meinherin- ger in Urkunden in Erscheinung treten. Diese hatten neben der Burggrafenwürde zu Meißen auch die Grafschaft Hartenstein inne. 10 Genannt werden zwischen 1338 und 1362 Deinhard von Widebach und von 1372 bis 1399 Steffan von Wedebach (Bönhoff 1906, S. 254f.; Billig 1962, S. 161; Streller 1971, S. 58). Demzufolge ergibt sich für Weißbach im 14. Jh. eine Zugehörigkeit zur Herrschaft Hartenstein. 1464 gehört Weißbach jedoch zur Herrschaft Wildenfels. 11 Da aber nun im Wildenfelser Lehnbrief von 1455 Weißbach noch nicht aufgeführt wird, 12 dürfte die Übernahme des Dorfes durch die Wildenfelser um 1460 erfolgt sein. Um die gleiche Zeit wird Weißbach kirchlich selbständig und von Schönau ausgepfarrt (Bönhoff 1903, S. 49; 1908 b, S. 12ff.; Streller 1971, S. 100). 13 Weißbach war bis zu diesem Zeitpunkt Filial der Schönauer Kirche und gehörte somit in der kirchlichen Organisation zum archidiaco- 6 Sinner (1718, S. 324 f.): „Lucus ipse Colliculus quidam paulo editior in vertice Montis, cui Templum nostrum superstructum Coemeterio nostro tarn contiguus, ut ad dilitanda spatia eiusdetn, particula quaedam Colliculi nobis admetienda fuerit ante aliquot annos, cubitorutn 40 praeterpropter in longitudine, 30 in latitudine, ... Circumcirca vero Fossa quaedam latitudinis vix 3 ulnarum circumdat hunc nostrum Lucum,...“. Sinner (1752 a, S. 348): „Es befinden sich jetztgedachte Rudera in Weißbach, ... auf dem Gipffel des Berges, auf welchen dasige Kirche erbauet ist, gleich an der Mauer des Kirch-Hofes. Das oberste Theil jetztgedachten Berges ist um und um mit einen Graben umgeben gewesen, bey Erweiterung aber des Gottesackers,..., ist dieser Graben gegen Mitternacht zerrissen, auf der Seite gegen Morgen, Mittag und Abend aber noch gar deutlich zu sehen.“ Sinner 1752 b, S. 355: „..., daß auf diesen, mit einem Graben umgebene Hügel ein solcher Hayn gewesen ist. ... und der Gottes-Acker an denselben so nahe stosset, daß bei Erweiterung desselben ein Stück vom Graben dieses Hayns zerrissen und zum Kirchhof gekommen ist.“ Weller (1764, S. 164): „... und man trifft davon auch noch deutliche Spuhren an, gleich hinter der Kirche, wo der Ort zu finden, der diesen Namen führet.“ 7 „Accurate Geographische Delineation der Hochgräfl. Solmischen Herrschaft Wildenfels, verfertiget J G B“ von J. G. Büchner 1720. Orig. Staatsarchiv Dresden, Kartenabtlg., Fach 164/23. 8 v. Larisch (1842, S. 56): „Ein steiniger Hügel wurde mir als der wahrscheinliche frühere Standpunct bezeichnet.“ 9 „Topographischer Atlas des Königreiches Sachsen“, bearbeitet von J. A. H. Oberreit. Sektion Zwickau, 3. Lieferung 1840. 10 Auch im Gebiet von Meißen treten in burggräflichen Urkunden die von Wedebach als Zeugen in Erscheinung. Inwiefern Beziehungen zueinander bestanden haben, bedarf weiterer Studien. 11 Lehnbrief über die Herrschaft Wildenfels für Heinrich von Weida vom 25. 10. 1464. Originalurkunde Staatsarchiv Dresden Nr. 7824b: „... Wysbach das Dorff mit dem Kirchlehn und den gerichten über hals und hand, ...“. 12 Lehnbrief über die Herrschaft Wildenfels für Heinrich von Weida vom 23. 08. 1455. Orig. Stadtarchiv Greiz, Wf. Cap. I A 18, fol. 7-10a. 13 Erste Nennung im Terminierbuch der Franziskaner in Zwickau um 1460: Parochia Weyspach. Orig. Ratsarchiv Zwickau.