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Wolkenberg liegt außerhalb des slawischen Siedlungsgebietes im Einzugsbereich des Niederlausitzer Grenzwalles. Urkundliche Nachrichten aus dem Spremberger Raum liegen meist seit dem 14./15. Jh. vor. Nachweise für die Besiedlung des Gebietes im 12. Jh. erbrachten die Untersuchungen in der benachbarten Gemarkung Stradow (Wetzel/Ihle 1984; Ihle/Wetzel 1986). Ob bei der Aufsiedlung die „einheimi sche slawische Bevölkerung wesentlich beteiligt war“, wie es G. Wetzel (1986, S. 77) für Stradow vermutet, oder ob der Prozeß nur von deutschen Siedlern getragen worden ist, läßt sich anhand dieser Befunde nicht klären. In Verbindung mit dem Ortsnamen lassen sich daraus nur Vermutungen ableiten, die für Wolkenberg eher auf die deutsche Komponente hinweisen. Weiterführende Untersuchungen in der Ortslage und Grabungen auf dem Kirchengelände (Agthe/Ihle 1992) sowie am Gutshaus werden eindeutige Belege zu dieser Problematik liefern. LITERATURVERZEICHNIS Agthe, M./M. Ihle 1992: Untersuchungen an der Dorfkirche von Wolkenberg, Kr. Spremberg. Vorbe richt. In: Ausgrab. u. Funde 37, S. 82—89. Dehio, G. 1987: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Die Bezirke Cottbus und Frankfurt/Oder. Berlin. Eichler, E. 1975: Die Ortsnamen der Niederlausitz. Berlin. Erbstein, J. T. 1844: Der Bracteatenfund zu Wolkenberg in der Niederlausitz. In: Neues Laus. Mag. 22, S. 403-431. Haupt, W. 1968: Die Meißner Bistumsmatrikel von 1495. Dresden. Houwald, G. von 1978: Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer, 1. Bd. Spremberg. Neustadt an der Aisch. Ihle, M./G. Wetzel 1986: Die Kirche Stradow und ihre Vorgängerbauten. Ergebnisse der archäologischen, bauhistorischen und volkskundlichen Untersuchungen. Spremberg. Körner, S. 1985: Die Ortsnamen der Niederlausitz, T. 2 Ortsnamenbuch. Ungedr. Diss. A, Universität Leipzig. Krüger, G. 1939: Die Rittergüter in der Herrschaft Cottbus und ihre Besitzer. Cottbus. Lehmann, R. 1979: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz, 2. Bd. Marburg. Marten, K. 1924: Gesamtgeschichte des Kreises Spremberg. Spremberg. Mielke, R. 1904: Das deutsche Dorf mit besonderer Berücksichtigung der märkisch-lausitzischen Verhältnisse. In: Niderlaus. Mitt. 8, S. 1 — 17. Wetzel, G./M. Ihle 1984: Die spätromanische Kirche von Stradow, Kr. Spremberg. In: Ausgrab. u. Funde 29, S. 81 —86. Wiontzek, K. W. 1931: Die ältesten Baudenkmäler des Kreises Spremberg. Spremberg. Anschrift: I. Spazier, LAUBAG, Werksbereich Welzow, 0-7610 Schwarze Pumpe. Abbildungen: B. Richter, Landesamt für Archäologie Sachsen (Abb. 1); Verfasserin (Abb. 2—3); M. Ihle, Heimatmuseum Spremberg (Taf. 19).