Volltext Seite (XML)
Zusammenfassung Die Anfänge von Burg und Stadt in Weißenberg liegen im Auftakt der Siedelbewe gung, indem vom böhmischen König, der im Besitz des Gaues Milska war, in diesem Raum kolonisatorische Maßnahmen ergriffen wurden. Er bediente sich dabei einer Ministerialenfamilie, die wir erst nach ihrer Abwanderung in schlesische Dienste fassen können, wo sie sich als „v. Wisenburc“ ausweisen. Eine Verbindung der v. Weißenberg mit den v. Baruth und v. Kittlitz, die sich aus den gleichen Wappen ergibt, erscheint quellenmäßig weniger gesichert, als aus der bisherigen Literatur hervorgeht. Das 1228 erstmals als Stadt erwähnte Weißenberg ist 1238 Sitz eines königlichen Vogtes; trotzdem hatte der Ort kaum mehr als eine regionale Mittelpunktfunktion für das umliegende Gebiet. Die Nähe zur Hohen Straße existierte nur räumlich tangierend und hat die Stadtentwicklung nur gering beeinflußt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt läßt sich der konkrete Verlauf der alten West-Ost-Verbindung zwischen Bautzen und Weißenberg nicht zufriedenstellend bestimmen. Weißenberg liegt im Bereich mehrerer Straßenvarianten. Um 1250 geriet der Ort unter grundherrliche Aufsicht, wobei die Burg zu diesem Zeitpunkt bereits verfallen war. Erst 1625 gelang es der Ackerbürgerstadt, die hinter der Entwicklung der Region zurückblieb, sich aus adliger Vormundschaft freizu kaufen. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS Quellenver^eichnis CDLI: Codex diplomaticus Lusatiae superioris. Sammlung der Urkunden für die Geschichte des Markgrafentums Oberlausitz. Hrsg. v. G. Köhler. 2. Aufl., Görlitz 1856. CDLIII: Codex diplomaticus Lusatiae superioris. Die ältesten Görlitzer Ratsrechnungen bis 1419. Hrsg. v. R. Jecht. Görlitz 1905 — 1910. CD Sil. VII, 1—3: Codex diplomaticus Silesiae. Hrsg. v. Ver. f. Gesch. u. Altertum Schlesiens. Regesten zur schlesischen Geschichte. Hrsg. v. C. Grünhagen, T. 1—3. Breslau 1868, 1875 und 1886. StA Dresden: Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitseinteilungen Dresden im Staats archiv, Weißenberg Nr. 2960, 3125, 12186, 12493, 12543. Literaturverzeichnis Billig, G. 1986: Studien zu Burg und Feudalgesellschaft im obersächsisch-meißnischen Raum. Archäolo gisch-archivalisch vergleichende Untersuchungen. Ungedr. Diss. B. Martin-Luther-Univ. Hal le-Wittenberg. Billig, G. 1989: Die Burgwardorganisation im obersächsisch-meißnischen Raum. Archäologisch-archiva lisch vergleichende Untersuchungen. Berlin. Bönhoff, L. 1913: Archidiakonat, Erzpriesterstuhl und Pfarrei Bautzen. In: Neues Laus. Mag. 89, S. 138-167. Corpus 1985: Corpus archäologischer Quellen zur Frühgeschichte auf dem Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik (7. bis 12. Jh.), 4. Lief.: Bezirke Cottbus, Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Textband. Berlin. Eichler, E./H. Walther 1975: Ortsnamenbuch der Oberlausitz, T. 1. Namenbuch. Berlin. Eichler, E./H. Walther 1986: Städtenamenbuch der DDR. Berlin. Frenzel, W. 1926: Die Burg Weißenberg — ein Geschichtsirrtum. In: Bautzner Geschichtsh. 4, S. 73 — 74. 10* 147