ten aus der zentralen Fläche des ehemaligen Sees, etwa 1,5 km nördlich der Umfangs linie der Seewiese, die am Dorf Komorany verläuft. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß etwa 2 km von den Profilen B und D in der Umgebung von Komorany neolithisches, äneolithisches, spätbronzezeitliches und möglicherweise frühmittelal terliches Fundgut registriert wurde (Preidel 1934, S. 115). Im komplexen Profil B von Losert wurde Getreidepollen in Zone IV, die dem Jungatlantikum, d. h. Neoli thikum, entspricht, erfaßt. 12 13 Der Anfang der geschlossenen Kurve in niedrigen Wer ten fällt irgendwo in die Frühphasen des Subboreals (das Äneolithikum), höhere Werte erscheinen im älteren Subatlantikum (konventionell 800 v. u. Z. bis 1200) und insbesondere im jüngeren Subatlantikum. Die Häufigkeitskurve der Getreide pollen scheint die Entwicklung an der südlichen Peripherie des Komorany-Sees auf objektive Weise zu widerspiegeln, und dies nicht nur im Vergleich mit der archäo logisch dokumentierten lokalen Situation, sondern auch mit den palynologischen Forschungserkenntnissen, die für eine Altsiedellandschaft 11 kennzeichnend sind. Ein offenes Problem stellt auch weiterhin die absolute Datierung des mit dem älteren Subatlantikum synchronisierten Entwicklungsprozesses dar, dem vom siedlungsge- schichtlichen Standpunkt aus besondere Bedeutung zukommt. Ohne ausreichendere chronologische Stützen kann man die Korrelation zwischen dem anwachsenden An teil der Getreidepollen und dem Umwandlungsprozeß in der mittelalterlichen Land wirtschaft nur schätzungsweise beurteilen. Zu diesem gehörte im böhmischen Milieu offensichtlich u. a. die anwachsende Bedeutung des Roggenanbaus, der sich sowohl durch eine hohe Pollenproduktion als auch durch eine beträchtliche Streuung aus zeichnete. In der neueren Zeit wurden gewichtige vervollständigende Erkenntnisse aus den von V. Jankovskä ausgewerteten Profilen gewonnen. Als erste gelangte zur Veröffentlichung die Analyse des Profils aus der Seewiese etwa 1 km östlich des Seeufers bei Drinov (Jankovskä 1983; zu weiteren Profilen vgl. Neustupny 1985). In unserer Aufteilung des erforschten Gebietes reihen wir den zu Drinov gehörenden Teil des Seeufers zu Zone D; das nächste archäologische Zeugnis der seit dem Neo lithikum andauernden landwirtschaftlichen Besiedlung könnte man im Siedlungs kern von Ervenice suchen, der ungefähr 2,5 km südsüdwestlich vom Standort des Profils entfernt ist (Koutecky et al. 1980). V. Jankovskä (1983, S. 103) ist der An sicht, daß die Anwesenheit des Menschen in der Nähe dieser Lokalität erst seit dem älteren Subatlantikum im erforschten Profil zum Ausdruck kommt, worauf die ge schlossene Pollenkurve von Plantago lanceolata und vereinzeltes Vorkommen von Plantago major-media hindeuten. Erst in den oberen Schichten der als altsubatlan- 12 Der in Zone II von Losert registrierte Getreidepollen wäre offensichtlich Bestimmungsfehlern oder kontaminiertem Muster zuzuschreiben. 13 In den Profilen Loserts verrät die Pollenkurve Poaceae keinen ausgeprägteren Aufstieg bis zum Ende des älteren Subatlantikums (Losert 1940, S. 374 f., Abb. 4). Der brieflichen Auskunft von V. Jankovskä gemäß ist die Poaceae-Pollenkurve für den Raum des Komofany-Sees vor allem die Verbreitung von Schilf zu entnehmen. Unter Bezug auf die Ausdehnung des Moorlandes kann die Kurve die eventuelle Waldregression kaum widerspiegeln. Frau Dr. V. Jankovskä (Botanisches Institut Brno) danken wir für die Konsultation des Textes im Kap. 4.2.1., insbesondere für ihre Be hauptung betreffs lokaler Problematik von Poaceae.